ANZEIGE Wintergenossenschaft Mayschoss Überwältigende Solidarität

Winzergenossenschaft hat dank vieler Helfer nach der Flut mit der Ernte begonnen

 Solch eine Zerstörung hat es in der Geschichte der Winzergenossenschaft noch nicht gegeben.

Solch eine Zerstörung hat es in der Geschichte der Winzergenossenschaft noch nicht gegeben.

Foto: Winzergenossenschaft Mayschoss-Altenahr

Solch eine Zerstörung hat es in der Geschichte der ältesten Winzergenossenschaft der Welt noch nicht gegeben. Seit 153 Jahren besteht die Winzergenossenschaft Mayschoss-Altenahr, aber noch nie hatte die Ahr deren Liegenschaften so „mitgerissen“: 15 Hektar Rebfläche, die direkt am Fluss lagen sowie die Substanz der Weinkeller und Vinotheken an den drei Standorten in Mayschoß, Altenahr und Walporzheim. Nach der Flutkatastrophe im Juli lagen meterhoch ineinander verkeilt riesige Weinfässer nicht nur in den Kellern, sondern selbst in den Straßen, Weinregale waren zusammengebrochen, Weinkartons aufgeweicht, Flaschen geborsten oder unter Schlamm begraben, und nur noch Reste waren von dem erst im vergangenen Jahr wiedereröffneten Foyer in Mayschoß zu erkennen. „Auch wenn einige Nebengebäude abgerissen werden müssen, tun wir gerade alles, dass das ‚Gesicht‘ unserer Genossenschaft erhalten bleibt“, erklären der Vorstandsvorsitzende Matthias Baltes und Sprecherin Alina Sonntag die markante Front mit dem Treppengiebel am Stammsitz in Mayschoß.

Erst war unklar, wie es weitergehen soll, aber so wie die Gründerväter auf dem Etikett des „Gründerweins“ und auch in der Realität zusammengerückt sind, so tun das nun auch die 32 Mitarbeiter und 466 Mitglieder der Winzergenossenschaft. „Der Sturm wird immer stärker. Das macht nichts – wir auch!“ ist der aktuelle Slogan der Vereinigung. Und dabei ist sie nicht allein.

„Wir als Winzergenossenschaft möchten den unzähligen freiwilligen Helfern und auch Partnerbetrieben, die uns unermüdlich unterstützt haben und teils immer noch unterstützen, für ihren großartigen Einsatz ‚Danke‘ sagen: Privatleuten, anderen Weingütern und Genossenschaften und Handwerkern. Wir sind überwältigt von der Hilfsbereitschaft und Solidarität“, sagt Alina Sonntag.

Dank der umfassenden Hilfe auch von außen – weil viele Mitglieder ja auch zu Hause betroffen sind – wird der erste Wein bei der Winzergenossenschaft Mayschoss-Altenahr seit der vergangenen Woche gelesen: Frühburgunder, Müller-Thurgau und der erste Spätburgunder. Dabei war erst einen Tag vorher die Abfüllanlage wieder repariert und klar, dass der technische Betrieb funktioniert. „Dass die Traubenannahme aber einigermaßen wie früher ablaufen kann, bedeutet auch ein Stück Normalität für unsere Winzer, von denen viele davon leben“, weiß Alina Sonntag.

Winzerbetriebe aus allen deutschen Weinregionen und sogar aus Frankreich haben die 1868 gegründete Winzergenossenschaft unterstützt mit ihrem Wissen und ihrem Einsatz etwa beim Aufrichten der tonnenschweren Holzfässer, bei der Laubarbeit im Weinberg oder durch Gitter- und Holzboxen für die Flaschenlagerung, denn Regale fehlten ja. Parallel wurden und werden von freiwilligen Helfern immer noch Flaschen gewaschen, die aus den Trümmern gerettet wurden und als „Hochwasser Schlammpakete“ zu haben sind.

Während die Verwaltung zuweilen nur eingeschränkt in einem „Notbüro“ unter 02643/93600 erreichbar ist, ist die Filiale in Walporzheim, Walporzheimer Straße 173, in Bad Neuenahr-Ahrweiler montags bis freitags von 9 bis 17.30 Uhr und samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr für den „Lagerverkauf“ der geretteten Weine geöffnet. Die „Hochwasser-Pakete“ können außerdem weiter bestellt werden. sim

Weitere Infos unter
www.wg-mayschoss.de

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