ANZEIGE Weiterbildung Fit machen für die Zeit nach Corona

Handwerkskammer: Weiterbildung lohnt sich

 Simone Marhenke, Geschäftsführerin der Handwerkskammer zu Köln.

Simone Marhenke, Geschäftsführerin der Handwerkskammer zu Köln.

Foto: Handwerkskammer zu Köln/Jascha Habeck

Mit der Weiterbildung ist es so eine Sache: Entweder es fehlt an der Zeit oder am Geld“, sagt Simone Marhenke, die als Geschäftsführerin der Handwerkskammer zu Köln für den Bereich Bildung zuständig ist. In der Tat: Brummt es im Handwerk, dann werden alle helfenden Hände benötigt und niemand ist für Lehrgänge abkömmlich. Das war in den letzten Jahren häufig der Fall, denn die Auftragsbücher der Handwerksbetriebe waren proppenvoll. Die Kunden mussten mitunter Wochen warten, bis ihre Aufträge bearbeitet werden konnten. In der Corona-Pandemie sind die Auftragsbestände zurückgegangen. Der Vorlauf beträgt derzeit „nur“ noch sieben Wochen im Durchschnitt. Dennoch zögern viele Betriebe sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, jetzt eine Weiterbildung anzugehen. Groß sind die Unsicherheiten, wann die Pandemie gemeistert ist und wie viele Einschränkungen - auch finanzieller Art – bis dahin notwendig sind.

Auch wenn einzelne Gewerke wie die Friseursalons und die Kosmetikstudios vom aktuellen Lockdown hart getroffen werden, die meisten Gewerke können in der Pandemie unter Einhaltung von umfangreichen Hygiene- und Schutzvorkehrungen weiterarbeiten. Mit der angelaufenen Impfung und den dort erzielten Fortschritten ist die Hoffnung auf ein Stück Normalität verbunden. Dann werden die Kraftfahrzeugzulassungsstellen wieder voll besetzt sein, die Baugenehmigungen werden wieder schneller bearbeitet und die Privatkundschaft vergibt wieder Aufträge, die wegen der Kontaktreduzierung zurückgestellt wurden.

Schon vor Corona litt das Handwerk unter enormem Fachkräftemangel. Immer mehr Unternehmen mussten auf Umsatz und Aufträge verzichten, weil es an der personellen Ausstattung fehlte. Folglich ist jetzt der ideale Zeitpunkt, den Blick auf die Zeit nach Corona zu richten und sich darauf vorzubereiten. Das kann das Auffrischen von gewerkspezifischen Techniken, die Einarbeitung in ganz neue Technologien oder die Vorbereitung auf den nächsten Karriereschritt sein. Im Handwerk spielt die Meisterqualifizierung eine besondere Rolle. Egal ob direkt nach Abschluss der Lehre oder auch erst nach langjähriger Berufserfahrung gilt es: Der Meistertitel lohnt sich. Er sichert die Beschäftigungsfähigkeit, ist häufig Türöffner für Einkommenssteigerungen und so das Sprungbrett für die Karriere. Teile der Meisterqualifizierung können ganz komfortabel bei der Handwerkskammer vor Ort in der Bonner Geschäftsstelle absolviert werden. Dort stehen mehrere Schulungsräume zur Verfügung.

Bleibt die Frage nach den Kosten. „In vielen Fällen ist für die Finanzierung gesorgt“, sagt Sarah Schenkelberg, die in der Geschäftsstelle Bonn der Handwerkskammer zu Köln zu den Förderinstrumenten Bildungsprämie und Bildungsscheck berät: „nur leider wissen dies die wenigsten.“ Bei Bildungsprämie und Bildungsscheck übernimmt der Staat die Hälfte der anfallenden Kosten – maximal 500 Euro.

Mit der vom Bundesbildungsministerium vergebenen Bildungsprämie läuft eine Fördermöglichkeit zum Jahresende aus. „Diese Chance sollte man sich nicht entgehen lassen“, betont Schenkelberg. Die Bildungsprämie fördert die Teilnahme an Weiterbildungen, die berufsbezogen sind. Sie sind nicht an den aktuellen oder einen zukünftigen Arbeitgeber gebunden. Gefördert werden auch Lehrgänge der Grundbildung, Sprachkurse und EDV-Schulungen. Um die Förderung zu bekommen muss man wenigstens 15 Stunden in der Woche erwerbstätig oder in Eltern- beziehungsweise Pflegezeit sein. Außerdem muss das zu versteuernde Jahreseinkommen 20 000 Euro (bei gemeinsam Veranlagten 40 000 Euro) nicht übersteigen. Pro Kalenderjahr kann über die Bildungsprämie eine Weiterbildung finanziell unterstützt werden.

„Die Antragstellung und die Ausstellung der Prämie erfolgt in einem kostenfreien Beratungsgespräch“, sagt Schenkelberg. Im Lockdown erfolgt diese kontraktfrei über das Telefon, ansonsten gerne im persönlichen Gespräch. Folgende Unterlagen werden benötigt: der gültige Personalausweis, ein Beschäftigungsnachweis und ein Einkommensteuerbescheid aus dem letzten Jahr.

Gerade kleine Handwerksbetriebe können auf diese Art und Weise ihre Beschäftigten unterstützen. Am Ende freut sich dann nicht nur der Betrieb mit seiner Belegschaft, sondern auch das Portemonnaie.

Außerhalb von Bildungsscheck und Bildungsprämie bietet insbesondere die Agentur für Arbeit einige andere Instrumente der Weiterbildungsförderung. Diese sind teilweise auf Maßnahmen während der Kurzarbeit abgestimmt. eB

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