ANZEIGE Entwicklungszusammenarbeit Kredite für Kleinunternehmer im Süden

Bonn. · Seit mehr als 40 Jahren verbessert Oikocredit Westdeutscher Förderkreis e.V. von Bonn aus mit Krediten die Situation benachteiligter Menschen in Entwicklungsländern

 Theresa Tomaro betreibt ein kleines Lebensmittelgeschäft am Rand von Bago City in den Philippinen. Sie ist MItglied einer Kreditgruppe der Oikocredit-Partnerorganisation „Negros Women for Tomorrow Foundation“.

Theresa Tomaro betreibt ein kleines Lebensmittelgeschäft am Rand von Bago City in den Philippinen. Sie ist MItglied einer Kreditgruppe der Oikocredit-Partnerorganisation „Negros Women for Tomorrow Foundation“.

Foto: Oikokredit/Nicolas Villaume

Im Frühjahr hat der Verein Oikocredit Westdeutscher Förderkreis e.V. sein 40-jähriges Bestehen als Erfolgsgeschichte gefeiert. „Und zwar, weil sich unsere Grundidee als richtig erwiesen hat: dass Menschen im globalen Süden am besten selbst dazu in der Lage sind, ihr Schicksal in die Hand zu nehmen und nachhaltige Veränderungen zu bewirken“, sagt Geschäftsführer Helmut Pojunke. Man stelle mehr als 650 Partnerorganisationen Kapital zur Verfügung und ermögliche damit den Menschen vor Ort eigenbestimmtes Wirtschaften.

So löse die Genossenschaft ein, was in der Entwicklungspolitik verstärkt diskutiert und gefordert werde. „Es geht uns darum, lokal funktionierende wirtschaftliche Strukturen zu stärken: sei es in Form von Produktionsgenossenschaften in der Landwirtschaft, von Sozialunternehmen oder Mikrofinanzorganisationen, die Armutsbekämpfung und Entwicklung ins Zentrum ihrer Aktivitäten stellen“, sagt Pojunke.

Aber auch die Organisation als Genossenschaft habe sicherlich einen großen Anteil am Erfolg. Langfristig stellten treue Investoren schon über eine Milliarde Euro Kapital zur Verfügung, was unabhängig von den vielen Aufs und Abs an den Kapitalmärkten mache. „Auch die Begrenzung der Dividende für unsere Anleger auf moderate ein bis zwei Prozent ermöglicht es uns, Engagements mit Partnerorganisationen einzugehen, die bei einer rein auf Maximierung des wirtschaftlichen Ertrags ausgerichteten Unternehmenspolitik nicht möglich wären“, führt Pojunke aus. Die Erfahrung von über 40 Jahren helfe dabei, eine optimale Balance zwischen wirtschaftlicher Nachhaltigkeit und sozialer Wirkung aufrechtzuerhalten.

Pojunke nennt beeindruckende Projekte. Das Kleinunternehmen „Greenforest Foods“ in Kenia etwa sei vor 19 Jahren mit wenig Geld gegründet worden, um Honig, Bienenwachs und Erdnüsse zu verarbeiten und auf den lokalen Märkten zu vermarkten. Als sich die Banken aufgrund erster Schwierigkeiten zurückzogen, habe Oikocredit das Unternehmen unterstützt. Inzwischen könnten damit mehr als 3000 Kleinbauern in den trockenen Gebieten ihr Einkommen verbessern. Und 40 Mitarbeiter stünden heute in Lohn und Brot, so Pojunde.

Auf den Philippinen habe Oikocredit zum Beispiel die Stiftung „Negros Women for Tomorrow Foundation“ (NWTF) als Pilotprojekt gefördert, und zwar mit einem speziellen Schulungs- und Trainingsprogramm zur Geschlechtergerechtigkeit. Mittlerweile bediene die Stiftung NWTF als klassische Mikrofinanzorganisation fast 500 000 Kundinnen: Es vergebe Gruppenkredite an Frauen, die ansonsten keinen Zugang zu Finanzdienstleistungen hätten.

Wo Oikokredit zum 50-jährigen Jubiläum stehen will? „Am meisten würden wir uns freuen, wenn unsere Arbeit überflüssig wird“, antwortet der Geschäftsführer. Zehn Jahre seien für die Länder des globalen Südens aber sicher kein ausreichender Zeithorizont. Insofern arbeite man daraufhin, die Aktivitäten kontinuierlich zu erweitern, die Grenze von zwei Milliarden Euro Kapital zu überschreiten und damit die weltweite Wirkung deutlich auszuweiten, so Pojunke. „Schön, wenn es uns gelingen würde, mehr Menschen dafür zu sensibilisieren, dass Geld ein wichtiges Gestaltungsmittel ist und es eben nicht egal ist, wofür die persönlichen Rücklagen eingesetzt werden.“

Was kann jeder tun?

Oikocredit rät, ab 200 Euro zu investieren. Dann sei die Verbindung zu den Partnern im jeweiligen Land zwar nicht so intensiv wie bei einer privat entwickelten Partnerschaft. Dafür habe man aber die Gewähr, dass Risiken professionell beachtet werden und entsprechende Vorsorge getroffen wird. Oikocredit kann in diesem Sinne durch 6900 Anleger mit 158 Millionen Euro arbeiten. Die Arbeit des Förderkreises wird von der Bonner Geschäftsstelle aus von sieben Mitarbeitern und einem Vorstand getan. Die Geschäftsstelle verwaltet die Geldanlagen der Mitglieder treuhänderisch.

Weitere Informationen im Internet auf www.westdeutsch.oikocredit.de

General-Anzeiger Bonn ist weder für den Inhalt der Anzeigen noch für ggf. angebotene Produkte verantwortlich.