Spendenaktion für die Ukraine GA-Weihnachtslicht sammelt für Kriegsflüchtlinge

Bonn · Die Sonderaktion des GA-Weihnachtslicht hilft Menschen, die nach langer Reise aus der Ukraine in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis einen Zufluchtsort gefunden haben.

 Das GA-Weihnachtslicht sammelt für ukrainische Flüchtlinge.

Das GA-Weihnachtslicht sammelt für ukrainische Flüchtlinge.

Foto: dpa/Soeren Stache

Die Bilder und Berichte über das Leid der Flüchtlinge aus der Ukraine sind herzzerreißend: Junge Frauen mit ihren Kindern versuchen seit Tagen, sich vor den russischen Bombardierungen in Sicherheit zu bringen und verlassen ihre Heimat und ihre Familien. Nicht selten werden sie dabei von alten und gebrechlichen Angehörigen begleitet. Viele Flüchtlinge sind mittlerweile nach unvorstellbaren Strapazen hier in unserer Region angekommen. Auch wenn sie nun in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis einen sicheren Zufluchtsort gefunden haben, so fehlt es ihnen oft an allem. Ihnen will das Weihnachtslicht des General-Anzeigers helfen und startet daher eine neue Sonderaktion für die hier ankommenden Kriegsflüchtlinge.

„Aber wir benötigen Ihre Hilfe“, rufen Bernd Leyendecker, Vorsitzender des Weihnachtlichts, und seine Stellvertreterin Lisa Inhoffen die GA-Leserinnen und Leser zu Spenden auf. Wie üblich beim Weihnachtslicht kommt bei der Sonderaktion „Ukraine“ erneut jeder Euro bei den betroffenen Menschen an. Sämtliche Kosten für die Abwicklung der Aktion übernimmt der Verlag. Bei der Verteilung des Geldes arbeitet der GA eng mit Institutionen in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis zusammen, die die Werte des Weihnachtslichts teilen. Bei Zuwendungen bis 300 Euro erkennt das Finanzamt den Kontoauszug als Nachweis an. Alle anderen Spender erhalten automatisch eine Quittung. Bitte nennen Sie im Verwendungszweck neben dem Stichwort „Ukraine“ auch ihren Namen, falls Sie mit einer Veröffentlichung in der Spendenliste einverstanden sind.

Normalerweise unterstützt das Weihnachtslicht seit fast 70 Jahren ältere Menschen. Die Satzung lässt jedoch Hilfe für andere Bedürftige zu. Nach der Unterstützung von Obdachlosen in der Corona-Pandemie und der Hilfe für die Flutopfer an Ahr und Swist rückt das Weihnachtslicht jetzt die Flüchtlinge aus der Ukraine in den Mittelpunkt.

Und ihnen fehlt es an allem. „Die meisten haben nur einen Rucksack dabei“, erzählt Marina Fedorova, Sozialarbeiterin der Jüdischen Gemeinde in Bonn. Neun Familien hat sie schon bei Mitgliedern ihrer Gemeinde untergebracht, in den nächsten Tagen werden weitere erwartet. „Die Solidarität mit ihnen ist wirklich überwältigend“, sagt Fedorova. Viele von denen, die Menschen aufnehmen, seien selbst auf staatliche Unterstützung angewiesen. „Trotzdem teilen sie das, was sie haben“, berichtet sie gerührt.

Igor Guseev, Hausmeister am Ako in Bad Godesberg, organisiert ebenfalls die Unterbringung von Kriegsflüchtlingen in einem leerstehenden Gebäude des Internats. „Dort leben derzeit rund 100 Menschen, in der kommenden Nacht erwarten wir weitere Hilfesuchende“, berichtet er. In dem Godesberger Schulgebäude haben mittlerweile auch die Schwestern Ekaterina, Svetlana und Anastasia eine sichere Unterkunft gefunden. Sie waren rund 60 Stunden auf der Flucht. „Wir können gar nicht glauben, dass wir nun hier sind und uns so viele Menschen helfen“, so Svetlana. Obwohl sie nach außen gefestigt wirkt, kann man erahnen, wie es in ihrem Inneren aussieht. Ekaterinas Mann ist Militärpfarrer. Er und einer ihrer Söhne verteidigen nun ihr Heimatland. Seit Tagen hat sie kein Lebenszeichen von ihnen erhalten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort