Beueler Wirtschafts- und Interessengemeinschaft Vereinskasse geht ans Weihnachtslicht

Aufgelöste Wirtschaftsgemeinschaft spendet 11 500 Euro. Mitglieder kritisieren Politik und Verwaltung.

 Eine GA-Seite über die BWI zeigen Markus Lentzen (2.v.l.), Ralf Becker und Ralf Sädler Bernd Leyendecker vom Weihnachtslicht (l.).

Eine GA-Seite über die BWI zeigen Markus Lentzen (2.v.l.), Ralf Becker und Ralf Sädler Bernd Leyendecker vom Weihnachtslicht (l.).

Foto: Westhoff

Das Weihnachtslicht, die Hilfsaktion des General-Anzeigers für bedürftige Senioren in der Region, profitiert von der Vereinsauflösung der Beueler Wirtschafts- und Interessengemeinschaft (BWI). Die ehemaligen Vorstandsmitglieder Ralf Becker, Markus Lentzen und Ralf Sädler haben dem Weihnachtslicht-Vorsitzenden Bernd Leyendecker 11 500 Euro überreicht.

In der BWI-Satzung hatten die Mitglieder für den Fall einer Vereinsauflösung festgelegt, dass der Rest in der Vereinskasse an eine gemeinnützige Organisation im Bonner Raum auszuzahlen ist.

"Die Entscheidung, das Geld dem Weihnachtslicht zu spenden, ist uns sehr leicht gefallen. Denn zum einen spendet unsere Firma bereits seit vielen Jahren Geld ans Weihnachtslicht, und zum anderen wissen wir, dass das Geld bei den Bedürftigen hier in unserer Stadt ankommt. Und das ist gut so", erklärte Ralf Becker, ehemaliger BWI-Vorsitzender und Geschäftsführer des Bauzentrums Becker in Beuel.

Bernd Leyendecker bedankte sich im Namen des Vereins Weihnachtslicht für die "großzügige Spende" und versicherte, dass das Geld an Menschen weitergeleitet wird, denen es nicht so gut geht. Bereits 2017 hatten die BWI-Mitglieder entschieden, dass der Verein aufgelöst wird (der GA berichtete). Das gesetzlich vorgeschriebene Auflösungsverfahren hat sich allerdings so lange hingezogen, dass der Verein formal erst jetzt nicht mehr existiert.

Nach den Gründen für die Auflösung gefragt, antwortete Becker: "Weil wir darüber frustriert waren, wie wenig man als Verein bewegen kann, wenn man auf Politik und Verwaltung angewiesen ist. Mit unseren Anregungen und Vorschlägen zur Verbesserung der Strukturen im Gewerbegebiet Beuel-Ost sind wir nie durchgekommen. Die Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung haben wir uns anders vorgestellt."

2009 war die BWI angetreten, um die Interessen der Firmen im Gewerbegebiet Beuel-Ost in der Öffentlichkeit zu vertreten. In der Hochphase des Vereins waren 48 Mitglieder registriert. "Wir haben mehrfach Kontakt zur Gewerbe-Gemeinschaft Beuel aufgenommen und eine Zusammenarbeit angeboten. Das war aber auch nicht wirklich erwünscht, weil wir eher als Konkurrent denn als Partner angesehen wurden", betonte Becker.

Dass jetzt ein Lidl- und ein Drogeriemarkt der dm-Kette an der Maarstraße gebaut werden, begrüßen die ehemaligen BWI-Vorstandsmitglieder, "weil dadurch neues Leben und neue Angebote im Gewerbegebiet Beuel-Ost generiert werden".

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