„Migration im Kreis Ahrweiler“ Viele Fremde sind Nachbarn geworden

BAD BREISIG · Die Integration der neuen Mitbürger ist Thema einer Initiative der Kreisverwaltung. Die weitere Hilfe zur Integration und Arbeitssuche soll konkretisiert werden.

 Bürgermeister Bernd Weidenbach hatte zu der Veranstaltung in Bad Breisig geladen.

Bürgermeister Bernd Weidenbach hatte zu der Veranstaltung in Bad Breisig geladen.

Foto: Martin Gausmann

„Ich denke, wir haben zum richtigen Zeitpunkt die richtige Idee“, meinte der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Breisig, Bernd Weidenbach. Gemeinsam mit der Kreisverwaltung hatte er zur Auftaktveranstaltung „Migration im Kreis Ahrweiler“ nach Bad Breisig eingeladen. Viele einst Fremde sind zu Nachbarn geworden. Nun soll Hilfe konkretisiert werden.

Nachdem die existenzsichernden Lebensumstände der den hiesigen Kommunen zugewiesenen Flüchtlinge gewährt worden seien, gelte es nun, die neuen Mitbürger zu integrieren und – wenn möglich – in Lohn und Brot zu bringen. „Es liegt ein langer Weg vor uns“, glaubt Weidenbach. Ehrenamtler könnten einmal mehr auch bei der Bewältigung dieser Herausforderung „viel leisten“. Damit die ehrenamtlichen Flüchtlingsbegleiter und -betreuer überhaupt in die Lage versetzt werden, helfen zu können, wurden ihnen in Bad Breisig die Organisation und Struktur der Flüchtlingshilfe im Kreis Ahrweiler nähergebracht. Schnell wurde klar: Die Flüchtlingshilfe im Kreis Ahrweiler organisiert und verzahnt sich immer besser.

Gros aus Afghanistan und Syrien

Rund einhundert erwerbsfähige Asylbewerber, die Transferleistungen beziehen, befinden sich derzeit in der Verbandsgemeinde Bad Breisig (Stand Oktober). Das Gros stammt aus Afghanistan und Syrien. Den Flüchtlingsbegleitern wurden im Hotel „Vier Jahreszeiten“ die für Asylbewerber und Migration zuständigen Behörden und deren Mitarbeiter vorgestellt. Das Kreissozialamt beispielsweise ist für die medizinische Hilfe, für Bildung und Teilhabe der im laufenden Jahr vom Land dem Kreis zugewiesenen Flüchtlingen zuständig. Die vordringliche Aufgabe: die Sicherstellung des Lebensunterhaltes. „Kein Flüchtling muss bei uns verhungern. Es ist für alles gesorgt“, erklärte Kreissozialamtschef Karl-Heinz Porz.

Das Ausländeramt des Kreises präsentierte sich als für Aufenthaltserlaubnisse und Duldungen aber auch für Abschiebungen zuständige Behörde, während sich die ökumenische Flüchtlingshilfe als ehrenamtlich tätige Organisation vorstellte, die seit 20 Jahren darum bemüht ist, ihren Teil zu einem Gelingen von Integration beizusteuern. „Wir wissen nicht, wie sich der Flüchtlingsstrom entwickeln wird. Erste recht dann nicht, wenn sich die Situation in Afghanistan für die dort lebenden Menschen weiter verschlechtert“, führte Werner Rex für den Verein aus.

Vertreter des Jugendamtes berichteten von ihren Zuständigkeiten bei der Kindergartenplatzsuche, bei Vormundschaften, Unterbringungen und Freizeitangeboten. Die Arbeitsagentur schließlich trug ihr Bemühen vor, Flüchtlinge in Ausbildung und Arbeit zu bringen, jedenfalls dann, wenn die entsprechenden Voraussetzungen vorliegen.

Sprachunterricht, Beratung,Vermittlung, Förderung: Es ist ein dickes Leistungspaket, das im Kreis Ahrweiler für hier angekommene Flüchtlinge geschnürt wurde. Die ehrenamtlichen Helfer werden sich in den nächsten Wochen in weiteren Vortragsveranstaltungen mit vielen Details der Migrationsarbeit vertraut machen können. Auch mit der Frage, welchen Versicherungsschutz sie bei ihrer hilfreichen Tätigkeit genießen. Diese Frage brannte nämlich vielen erheblich auf den Nägeln.

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