Kottenforst Wanderer stimmten sich auf Heiligabend ein - Suppenverkauf für Weihnachtslicht

SWISTTAL/ALFTER · Es ist schon zur Tradition geworden, dass sich am Morgen des Heiligen Abends zahlreiche Wanderer auf den Weg in den Kottenforst zum Eisernen Mann oder auf den Aussichtspunkt Böhling bei Alfter machen, um sich auf die abendliche Bescherung einzustimmen.

 An der Schutzhütte am Eisernen Mann mitten im Kottenforst trafen sich zahlreiche Wanderer an Heiligabend zum Singen (links). Dazu gehörte auch Lisa auf der Mauer auf ihrem alten Eicher-Trecker (rechts).

An der Schutzhütte am Eisernen Mann mitten im Kottenforst trafen sich zahlreiche Wanderer an Heiligabend zum Singen (links). Dazu gehörte auch Lisa auf der Mauer auf ihrem alten Eicher-Trecker (rechts).

Foto: Hans-Peter Fuss

Auf dem Böhling genossen etwa 200 Besucher nicht nur den herrlichen Blick ins Rheintal, sondern auch die von Manfred Groß zubereitete Linsensuppe. "Nach Omas Geheimrezept", sagte er. Die Oldtimerfreunde Alfter verkaufen die Suppe schon seit Jahren zugunsten der Aktion Weihnachtslicht des General-Anzeigers. "Da kommen immer so etwa 700, 800 Euro zusammen", sagte Mitorganisator Albert Parkitny.

Doch die Treckerfreunde hatten nicht nur an die Erwachsenen gedacht, die sich mit Hilfe von Glühwein aufwärmen konnten. Für die Kinder gab es alkoholfreien Kinderpunsch. Doch damit nicht genug. Am Mittag besuchte der Weihnachtsmann (Hans-Peter Braun) mit seinem Engel (Iris Weilerswist) den Böhling und verteilte einen ganzen Sack voller Süßigkeiten an die Kinder.

Für weihnachtliche Musik sorgten Theo Klein und seine Freunde, darunter Heimatvereinsvorsitzender Georg Melchior am Akkordeon. Viele Gäste der Treckerfreunde waren natürlich mit ihren Oldtimern gekommen, so Lisa auf der Mauer aus Roisdorf mit ihrem luftgekühlten Eicher Diesel, Baujahr 1957, oder Hans-Peter Schaaf aus Heimerzheim mit seinem 1952er Hanomag.

Seit Mitte der 70er Jahre treffen sich viele Naturfreunde aus Heimerzheim, Dünstekoven, Buschhoven, Oedekoven, Alfter und Roisdorf am Eisernen Mann. Was der Heimerzheimer Willi Bregulla mit seinen Freunden einst begonnen, damit die Frauen zu Hause "freie Bahn" hatten, um das Weihnachtszimmer vorzubereiten, hat sich längst zum Familienfest entwickelt.

Väter ziehen ihre Kinder auf dem Bollerwagen über die Waldwege, Mütter bringen Frikadellen, Käsehäppchen und sogar Garnelen mit, die in kleinen Pfännchen auf dem Lagerfeuer gebraten werden. Kinder halten ihre auf frisch geschnittene Stöckchen aufgespießten Würstchen ins Feuer, neben dem sich der Glühwein langsam erwärmt.

Immer wieder animiert Bregulla die Wanderer zum Singen der Weihnachtslieder, deren Texte er verteilt hat. Iris Moneke aus Buschhoven spielte dazu Bandonium, eine Art kleiner Quetschbüggel. Als alle Wanderer am späten Nachmittag wieder abgezogen sind, bleibt kein Krümel Abfall übrig. Auch dafür sorgt Bregulla jedes Jahr.

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