Freizeit im Ahrkreis Wanderwege sollen optimiert werden

KREIS AHRWEILER · Bezirksversammlung des Eifelvereins tagte in Ringen. Auszeichnung für zwei Wegewarte.

 Ehrung beim Eifelverein (von links): Jürgen Pföhler, Werner Schäfer, Anton Hübinger, Bert Bertram und Karl Manten.

Ehrung beim Eifelverein (von links): Jürgen Pföhler, Werner Schäfer, Anton Hübinger, Bert Bertram und Karl Manten.

Foto: Martin Gausmann

Der Grafschafter Eifelverein war am Dienstagabend Gastgeber der Bezirksversammlung. Im Ringener Bürgerhaus tagten Delegierte aus den 19 Ortsvereinen der Region. Die Botschaft: Der Eifelverein setzt auf die Optimierung seiner Hauptwanderwege. Das berichtete Bezirkswegewart Werner Schäfer ausführlich. Denn der seit Jahren anhaltende Wander-Boom fordert den Eifelverein heraus.

So sollen die Wanderwege nach und nach "auf Sicht" markiert werden. Schäfer: "Wo früher an einem Holzpfahl seitlich eine Wegemarkierung angebracht wurde, sollen es künftig an den Stirnseiten zwei sein, eine in jede Richtung." Auch die typischen Zeichen des Eifelvereins, das offene und das geschlossene Dreieck, werden wohl verschwinden. Wie sie ersetzt werden, stehe noch nicht fest. Auch QR-Codes, unter denen wichtige Informationen wie Entfernungsangaben hinterlegt werden könnten, würden als Möglichkeit ins Auge gefasst.

Aufgaben, denen sich der Verein stellen will, die laut Schäfer aber die Wegewarte in den Ortsgruppen überfordern könnten. Daher soll künftig die gesamte Ortsgruppe für die Wege in ihrem Bereich verantwortlich sein. Mit der Qualitätsoffensive will der Verein neue Mitglieder finden. Denn im Bezirk Ahrweiler fehlen beispielsweise in manchen Ortsgruppen schon Wegewarte, sie werden extern ersetzt. Noch funktioniere das, so Werner Schäfer.

So gibt es im Bezirk 20 Wanderwarte, sieben davon sind aber nicht Mitglied einer Ortsgruppe. Gerne würde der Eifelverein auch den Kommunen Aufgaben weitergeben. "In Nordrhein-Westfallen klappt das teilweise, in Rheinland-Pfalz scheiterte es bislang an den Kosten", berichtete Schäfer.

Bei der Bezirksversammlung gab es aber nicht nur interne Themen des Eifelvereins. Jochen Mölle nutzte das Treffen, um das Naturschutz-Großprojekt "Obere Ahr - Hocheifel" vorzustellen. In dieses, vom Bundesförderprogramm "chance.natur" maßgeblich unterstützte Projekt, werden binnen zwölf Jahren rund zehn Millionen Euro für Renaturierungs-Maßnahmen an fließenden Gewässern gesteckt, eine Millionen davon trägt der Kreis Ahrweiler, für den das Projekt die bislang größte Naturschutzmaßnahme darstellt.

Eine ganz andere Info gab es von Harald Knieps. Er stellte die Aachen-Frankfurter Heerstraße vor, die im äußersten Norden des Kreises verläuft. Detailliert berichtete Knieps über die wahrscheinliche Entstehung des hin und wieder despektierlich als "königlicher Trampelpfad" bezeichneten Weges in der zweiten Hälfte des achten Jahrhunderts. Die Straße läuft ziemlich nah an der Großbaustelle von Haribo nahe Ringen vorbei, was den Planern eine gewisse Angst vor antiken Fundsachen bescherte.

Doch wer reiste früher eigentlich über die Straße? Neben den in Frankfurt gewählten und in Aachen zu krönenden Häuptern waren es in erster Linie sogenannte Kriegsreisende und Händler. "Damals war das 'Wandern' noch ein schwieriges Unterfangen", wusste Knieps zu berichten. Das sei heute anders: "Wandern ist in, und davon profitiert auch der Eifelverein."

Zwei Ehrenamtler, die sich für die Belange des Vereins einsetzen, wurden vom Vorsitzenden des Bezirks, Landrat Jürgen Pföhler, ausgezeichnet. So erhielten mit Anton Hübinger und Karl Manten zwei aktive Mitglieder der Ortsgruppe Kesselinger Tal die grüne Verdienstnadel. Beide setzen sich schon seit vielen Jahren als Wegewarte ein.

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