Wetterbilanz für Bonn Der viertwärmste Sommer aller Zeiten

Bonn. · Trotz einiger kühler und regnerischer Tage am Anfang und Ende wird der Sommer 2020 als eine heiße und trockene Wetterphase in die Annalen der Bonner Klimatologen eingehen. Der August lieferte mit 38,5 Grad Celsius den Spitzenwert des Jahres für Bonn.

 Ein junge erfrischt sich während der Hitze mit kaltem Wasser.

Ein junge erfrischt sich während der Hitze mit kaltem Wasser.

Foto: dpa/Jens Büttner

Trotz einiger kühler und regnerischer Tage am Anfang und Ende wird der Sommer 2020 als eine heiße und trockene Wetterphase in die Annalen der Bonner Klimatologen eingehen. Alle drei Monate waren im Vergleich zu warm: Der August war dabei der wärmste Monat (22,5 Grad Celsius), gefolgt vom Juli (19,8 Grad) und Juni (19,1 Grad). Dies stellte der ehemalige Chefstatistiker der Stadt Bonn, Klaus Kosack, anhand seiner Aufzeichnungen und den Daten des meteorologischen Institutes der Uni Bonn fest. Seit 1895 sind die Bonner Sommer gut zwei Grad Celsius wärmer geworden.

Das Temperaturmittel lag im Sommer bei 20,5 Grad Celsius (2019: 21,1 Grad). Er war damit gegenüber dem langjährigen Mittel um 2,6 Grad Celsius zu warm und schaffte damit den vierten Platz unter allen Sommern seit 1895. Nur zwei der Sommer (2000 und 2004) in den vergangenen 20 Jahren lagen unter dem langjährigen Mittel. Der wärmste Sommer ist nach wie vor der des Jahres 1947, gefolgt von dem in 2018. Der kühlste Sommer liegt schon 64 Jahre zurück (1956).

Die höchste Temperatur des Sommers und damit des Jahres wurde am 8. August mit 38,5 Grad Celsius registriert. Der kühlste Tag war der 6. Juni mit 8,8 Grad Celsius. Nur an zwei Tagen fiel die Temperatur unter zehn Grad Celsius. Insgesamt wurden wie im Vorjahr 24 heiße Tage mit einem Maximum von mehr als 30 Grad und 53 Sommertage (Maximum mehr als 25 Grad) registriert; 2018 waren es 60 Sommertage.

Mit dem Beginn der Hundstage am 23. Juli wurden an 31 Tagen in Folge Sommertage gemessen. Auch das gab es in diesem Jahrtausend noch nie. Zudem mussten die Bonner in zwölf Tropennächten bei mehr als 20 Grad schwitzen. 2019 gab es fünf weniger.

Zwei der drei Monate waren zu trocken. Insgesamt fielen 175 Liter Regen je Quadratmeter, das sind für einen Sommer 40 Liter zu wenig. Damit waren die vergangenen drei Sommer zu trocken. Der trockenste Sommer liegt schon 37 Jahre zurück: 1983 fielen nur 67 Liter. Zum Vergleich: Im feuchtesten Bonner Sommer 2007 fielen 434 Liter.

Das im Sommer übliche Soll an Sonnenschein von 578 Stunden wurde in Bonn diesmal um 63 Stunden überschritten. Insgesamt schien die Sonne 642 Stunden. Der Vorjahresspitzenwert wurde um 146 Stunden unterboten. Am längsten schien die Sonne im Juli mit insgesamt 225 Stunden. kol

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