Wetterstatistik So war das Wetter im November in Bonn

Bonn · Laut der Wetterstatistik war der Monat November der Monat mit den wenigsten Sonnentagen in diesem Jahr. Insgesamt ist der diesjährige Herbst einer der wärmsten seit 1895.

Der November war zu warm, und viel zu trüb. Das geht aus den aktuellen Daten der Wetterstation Endenich der Uni Bonn und der Wetterhistorie hervor.

Temperatur: Der November wies eine Durchschnittstemperatur von 7,7 Grad Celsius auf und war damit um 1,0 Grad Celsius zu warm. Damit belegt der November 2017 den Platz 24 zusammen mit November 1944 in den Bonner Wetterannalen seit 1895. Der November war dreigeteilt: Dem milden Anfang folgte ein erster Kälteeinbruch. Am 1. November wurde die höchste Monatstemperatur mit 16,9 Grad Celsius gemessen. Dem Warmlufteinbruch anfangs der dritten Dekade mit dem höchsten Tagesmittel von 13,6 Grad Celsius folgte ab dem 25. ein weiterer Kälteeinbruch, der am 30. mit 1,1 Grad Celsius die niedrigste Temperatur bescherte.

Sonne: Das wechselhafte Novemberwetter mit dem Durchzug vieler Tiefs über Mitteleuropa, gab der Sonne wenig Chancen: Insgesamt schien sie 51 Stunden, zehn Stunden weniger als im langjährigen Mittel – Platz 38 in 49 Aufzeichnungsjahren. An zwölf Tagen versteckte sich die Sonne den ganzen Tag. Dies ist Jahresrekord, kein anderer Monat wies mehr Tage ohne Sonne auf. Der November war bedeckt, regnerisch, garniert mit teilweise Nebel.

Wind: Der November zeigte in Bonn seine stürmische Seite: Zwar traten keine Sturmböen von 75 Kilometern pro Stunde oder mehr auf, trotzdem wurden an neun Tagen Windstärken sechs und mehr gemessen. Die größte Bö konnte am 23. mit 59 Kilometern pro Stunde gemessen werden. Überwiegend kamen die Winde aus südwestlichen Richtungen.

Niederschlag: Hinsichtlich der Niederschläge war der November zweigeteilt: Mehr als die Hälfte der Niederschläge fielen in der zweiten Monatshälfte. Insgesamt regnete es 63 Liter pro Quadratmeter; das sind 105 Prozent eines normalen Novembers in Bonn. Das bedeutet Platz 50 in den 169-jährigen Aufzeichnungen der Stadt. An 19 Tagen regnete es; die meisten Niederschläge gab es am 5. mit 17 Litern pro Quadratmeter. Die vielen Niederschläge auch im Quellgebiet des Rheines und seiner Nebenflüsse brachten es mit sich, dass in Bonn zwei kleinere Hochwasser mit 4,86 Meter Pegelstand am 15. und 30. November herrschten.

Herbst 2017: Mit dem 30. November endet der meteorologische Herbst. Mit 12,4 Grad Celsius war er der sechstwärmste Herbst der letzten 123 Jahre. Der Vorjahresherbst war noch um 0,3 Grad Celsius kühler. Der wärmste Herbsttag 2017 war der 5. September mit 26,1 Grad Celsius, der 30. November war mit 1,1 Grad Celsius der kühlste Herbsttag in diesem Jahr. Damit brachte der Herbst 2017 die Ausbeute von zwei Sommertage, 26 warmen Tagen und keinen Frosttag. Bei den Niederschlägen belegt der Herbst 2017 den Platz 42 in der 170-jährigen Stadtchronik. Wetter im Dezember: Der erste Wintermonat bringt die kürzeste Tageslänge im ganzen Jahr. Der Winteranfang am 21. Dezember ist mit sieben Stunden 57 Minuten der kürzeste Tag in Bonn. Im langjährigen Mittel beträgt die Bonner Dezembertemperatur 3,3 Grad Celsius, wobei die Temperaturen zwischen 9,4 Grad Celsius (2015) und -1,8 Grad Celsius (1933) schwankten. Noch eindrucksvoller sind die Extremtemperaturen: 19,9 Grad Celsius am 12. Dezember 1934 und -22,1 Grad Celsius am 23. Dezember 1938, also 42 Grad Unterschied. Der Dezember ist eher als trüb bekannt: nur 46 Stunden Sonnenschein im Durchschnitt, Schwankungsbreite zwischen 88 (1972) und zwölf (1988) Stunden im ganzen Monat. Im Dezember regnet es im langjährigen Durchschnitt 49 Liter pro Quadratmeter an 18 Regentagen, wobei im Dezember zwischen 137 (2012) und 2,5 (1890) Liter Regen pro Quadratmeter in Bonn fielen.

Klaus Kosack ist ehemaliger Chefstatistiker der Stadt Bonn.

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