Wetterbilanz Der Herbst in Bonn und der Region war besonders warm und sonnig

Bonn · Warm, trocken und sonnig: So kann man das Wetter im diesjährigen Herbst zusammenfassen. Mit durchschnittlich fast zwölf Grad war es der drittwärmste Herbst in unserer Region. An der Wetterstation in Köln/Bonn wurden 352 Sonnenstunden gemessen.

Morgensonne am Rheinufer in Bonn.

Morgensonne am Rheinufer in Bonn.

Foto: dpa/Oliver Berg

Mit einer durchschnittlichen Temperatur von fast zwölf Grad war der Herbst in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis einer der wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Während 10,7 Grad als normal gelten, erreichten die Herbstmonate an der Messstation in Köln/Bonn in diesem Jahr im Mittel 11,9 Grad. Zudem war es mit 352 Sonnenstunden besonders sonnig. Ein normaler Wert für die Monate September bis November sind 315 Sonnenstunden. Mit 170 Litern Niederschlag pro Quadratmeter war dieser Herbst zudem recht trocken.

Noch wärmer war es in einem Herbst in unserer Region nur im Jahr 2006 (Mittelwert von 13,8 Grad) und im Jahr 2014 (Mittelwert von 12,3 Grad), wie Thomas Kesseler-Lauterkorn vom Deutschen Wetterdienst auf GA-Anfrage mitteilt.

Betrachtet man alle rund 2000 Messstationen in Deutschland, war der diesjährige Herbst mit einer Durchschnittstemperatur von 10,3 Grad der viertwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Das teilte der DWD in seiner vorläufigen Bilanz nach ersten Auswertungen der Ergebnisse mit. Damit verzeichneten nur das Jahr 2006 mit zwölf Grad Mittelwert, 2012 mit einem Durchschnitt von 11,1 Grad und 1982 mit 10,4 Grad in den Monaten September, Oktober und November einen wärmeren Herbst.

Der diesjährige Herbst lag den Angaben des DWD zufolge um 1,5 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug das Plus 1,3 Grad.

Im September war es noch einmal heiß

Zu den Werten trug laut DWD unter anderem das spätsommerliche Wetter in der ersten Septemberhälfte bei - zur Monatsmitte gab es noch einmal Höchstwerte von deutlich über 30 Grad. Trier-Petrisberg meldete am 15. September sogar hochsommerliche 34,8 Grad.

Erst im Oktober wurde es recht kühl mit örtlich leichten Nachtfrösten, hieß es. Im letzten Novemberdrittel markierte schließlich Ex-Hurrikan „Eta“ das Ende der milden Temperaturen. Den bundesweit tiefsten Herbstwert registrierte Bad Königshofen am 30. November mit minus 9,2 Grad.

Wie bereits der wechselhafte Sommer war auch der Herbst zu warm und eher zu trocken. Durchschnittlich fielen in den Monaten September bis November 150 Liter Niederschlag pro Quadratmeter - der Sollwert liegt bei 182 Litern pro Quadratmeter. Der meiste Niederschlag im gesamten Herbst fiel mit bis zu 480 Litern pro Quadratmeter im Schwarzwald sowie am unmittelbaren Alpenrand. Die Gebiete mit dem geringsten Niederschlag lagen in der Mitte Deutschlands, so der DWD.

Die Sonne hingegen ließ sich oft und recht ausgiebig blicken: Mit rund 365 Stunden lag die Sonnenscheindauer um 15 Prozent über ihrem Sollwert von 311 Stunden. Am längsten zeigte sich die Sonne im äußersten Süden sowie in der Leipziger Tieflandbucht mit örtlich über 450 Stunden.

Relativ wenig Sonnenschein erhielt dagegen der äußerste Norden Deutschlands mit teils unter 270 Stunden. Mit dem Wetter-Dreiklang „zu warm, zu sonnig, zu trocken“ folgte der Herbst 2020 ähnlichen Auswertungen vom Frühjahr und Sommer.

(Mit Material der dpa)
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