Wetterdaten 2022 war das wärmste Jahr in Bonn seit 1895
Bonn · Das Jahr 2022 war das wärmste Jahr in Bonn seit 1895. Auch zu Silvester wurde ein neuer Rekord aufgestellt. Generell war es aus Sicht der Wetterdaten ein Jahr der Extreme.
Am letzten Tag des Jahres wurde in Bonn ein neuer Rekord für den 31. Dezember aufgestellt, wie der Wetterstatistiker Klaus Kosack festgestellt hat. Noch nie war es in der Stadt so warm an Silvester. Mit 17,3 Grad wurde der bisherige Rekordhalter von 2021 um ein Grad übertroffen. Diese Beobachtung passt zu den Wetterdaten des Jahres.
2022 war (zusammen mit 2020) das wärmste Jahr in Bonn seit 1895. Im Durchschnitt wurden genau 13 Grad gemessen, das sind 2,6 Grad mehr als im langjährigen Mittel. Alle Monate des Jahres waren wärmer als normal, wobei der August und der Oktober neue Spitzenwerte brachten. Der wärmste Monat war diesmal der August, der mit 22,5 Grad der wärmste seit 1895 war. Der heißeste Tag des Jahres war der 19. Juli, an dem nachmittags die Bonner bei 39,0 Grad schwitzen mussten. Am 16. Dezember wurde hingegen mit minus 10,6 Grad die tiefste Temperatur des ganzen Jahres gemessen.
An 30 Tagen (im Vorjahr waren es nur fünf) kletterte die Quecksilbersäule über die 30-Grad-Marke (vom Mai bis September), das ist ein neuer Rekord für Bonn. 86 (Vorjahr: 45) Sommertage mit mehr als 25 Grad im Schatten konnten notiert werden. Auf der anderen Seite gab es 32 (Vorjahr: 36) Frosttage (Minimum unter null Grad). 2022 gab es fünf Eistage (Maximum unter null Grad), 2021 gab es keinen.
Die Sonne schien insgesamt 2245 Stunden, 561 Stunden länger als im Vorjahr. Das ist der Spitzenplatz in 54 Beobachtungsjahren. Der trübste Monat des Jahres war diesmal der Januar. Am längsten schien die Sonne mit 292 Stunden im August.
2022 war ein weiteres zu trockenes Jahr: An 137 (Vorjahr: 182) Tagen fielen insgesamt 593 Liter pro Quadratmeter (Vorjahr: 832 Liter pro Quadratmeter) Niederschläge, acht Prozent unter dem langjährigen Mittel. Extrem nass war der September, in dem mehr als doppelt so viel Regen fiel wie normal. Auf der anderen Seite fiel im Juli (26 Prozent) und August (zwölf Prozent) sehr wenig Regen. Der September glich das ein wenig aus. Es gab 15 Starkregentage 2022, fünf weniger als 2021.
Das Jahr 2022 war wie die Jahre 2018 bis 2020 ein zu warmes und trockenes Jahr, was sich auch zunehmend auf die Natur auswirkt. Seit 1895 haben sich die Jahrestemperaturen um mehr als zwei Grad im Mittel erhöht, auch die Jahresniederschläge liegen heute um rund 150 Liter pro Quadratmeter höher.