Weinbrunnenplatz in Dernau Zukunft wird an der Urne entschieden

DERNAU · Über die Zukunft ihres Weinbrunnenplatzes stimmen die 1500 Wahlberechtigen von Dernau am kommenden Sonntag, 25. Oktober bei einem Bürgerentscheid ab. Das Wahllokal im Gemeindehaus ist an diesem Tag von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

 Links neben der Bahnschranke und den Gleisen mit Blickrichtung Ahrweiler beginnt die Pergola des Weinbrunnenplatzes.

Links neben der Bahnschranke und den Gleisen mit Blickrichtung Ahrweiler beginnt die Pergola des Weinbrunnenplatzes.

Foto: Günther Schmitt

Die mit Ja oder Nein auf dem Stimmzettel zu beantwortende Frage lautet: "Soll der Weinbrunnenplatz in Dernau nach den Grundzügen der den Zuwendungsbescheiden zugrundeliegenden Planung um- beziehungsweise neugestaltet werden?" Darauf hat sich im Vorfeld der Gemeinderat geeinigt. Uneins sind sich jedoch die beiden Fraktionen von CDU mit Bürgermeister Alfred Sebastian und die FBL.

CDU und Sebastian befürworten die komplette Neugestaltung, samt Pflasterung des Platzes und Verlegung des Radweges an die Bundesstraße, sehen dieses als "einmalige Chance" für die Gemeinde. Die FBL lehnt diese bis auf die Hochbaumaßnahmen (Theken, Tanzfläche, Dacheindeckung und mehr) im Bereich der Pergola ab (Auszüge aus den Positionen, siehe unten), sieht Einnahmen aus der Parkraumbewirtschaftung gefährdet.

Zur Vorgeschichte: Anlässlich der 2010 begonnenen Dorfmoderation wurde der Wunsch nach einer Um- beziehungsweise Neugestaltung des Weinbrunnenplatzes in Dernau geäußert. Am 29. April 2013 beschloss der Gemeinderat einstimmig, dass für die Neugestaltung ein Antrag auf Zuweisung aus dem Dorferneuerungsprogramm 2014 gestellt werden soll.

Es wurden Ingenieurleistungen zur Erstellung einer Planung vergeben. Am 11. September 2014 entschied der Gemeinderat, dass für das Projekt eine Förderung aus dem Investitionsstock beantragt werden soll. Die geschätzten Gesamtkosten für das Projekt betragen 392 500 Euro.

Am 18. September gewährte das Mainzer Innenministerium eine Zuweisung in Höhe von 128.700 Euro aus dem Dorferneuerungsprogramm. Am 29. April dieses Jahres gewährte dann das Innenministerium 94.000 Euro aus dem Investitionsstock. Zwischenzeitlich sagte der Bund als Straßenbaulastträger für die Verlegung des Radweges durch den Landesbetrieb Mobilität Kostenübernahme in voller Höhe zu. Der Verkehrsverein Dernau will sich mit insgesamt 99.550 Euro beteiligen, davon 49.800 Euro als Eigenleistung. Der Eigenanteil der Gemeinde beträgt 50.000 Euro.

Zwischenzeitlich hat die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier der Gemeinde mitgeteilt, dass, sollte der Bürgerentscheid negativ ausgehen, also die Maßnahme abgelehnt werden, die Zuschussanträge aus der Dorferneuerung und dem Investitionsstock "hinfällig sind". Damit werden dann auch die Förderung für die Hochbaumaßnahme zurückgenommen, "weil diese Maßnahmen in der Ausgestaltung untrennbar miteinander verbunden sind".

In der Konsequenz heißt das für Bürgermeister Alfred Sebastian: "Für eine mögliche andere (abgespeckte) Platzgestaltung müssen neue Anträge gestellt werden."

Dieses sei frühestens für das Programmjahr 2017 möglich, da für 2016 bereits die Fristen für die Beantragung abgelaufen seien. Ferner seien die Vorgaben aus den Dorferneuerungsprogrammen zu berücksichtigen. "Das heißt, ohne Grün und ohne attraktive Platzgestaltung gibt es keine Förderung", erklärte Bürgermeister Alfred Sebastian.

Sebastian führt zudem in einem Bürgerbrief, der aktuell in Dernau verteilt wurde an, dass der erste Platz, sprich die Goldmedaille auf Landesebene beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft", erst vor wenigen Tagen unterstrichen habe, dass das Weindorf "auf dem richtigen Weg" sei.

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