Entlassungsurkunde für Sinzigs Bürgermeister Zum Schluss gab es Tränen

SINZIG · Wolfgang Kroeger wurde im Sinziger Rathaus mit viel Applaus verabschiedet.

 Wolfgang Kroeger mit Charlotte Hager.

Wolfgang Kroeger mit Charlotte Hager.

Foto: Martin Gausmann

. Niemals geht man so ganz: Wenngleich Sinzigs Bürgermeister Wolfgang Kroeger auch in den Ruhestand verabschiedet wurde, so hinterlässt der 64-Jährige doch gewaltige Spuren. Daran ließen zahlreiche Redner, die zur Abschiedsfeier ins Sinziger Rathaus gekommen waren, keinen Zweifel. Nach 16-jähriger Amtszeit flossen schlussendlich Tränen. Nicht nur bei Wolfgang Kroeger, der nach stehenden Ovationen das Rathaus verließ.

Es seien gute und von vertrauensvollem Miteinander geprägte Jahre gewesen, bescheinigte Erste Beigeordnete Charlotte Hager dem Stadtoberhaupt. Kroeger habe sich in hohem Maße um Sinzig verdient gemacht: „Es war immer Dein Ziel, das beste für Sinzig zu erreichen.“ Kroegers Amtszeit sei von Menschlichkeit, Verlässlichkeit und gegenseitigem Respekt gezeichnet gewesen. „Wir haben gemeinsam viele Höhen und Tiefen gemeistert“, sagte Hager, die Kroeger die Entlassungsurkunde überreichte.

Landrat Jürgen Pföhler ließ die Entwicklung der Stadt Sinzig in den vergangenen 16 Jahren Revue passieren. Trotz erheblicher Investitionen in die Infrastruktur weise die Stadt eine nur geringe Verschuldung auf. „Du hast Deinen Beitrag dazu geleistet, dass die Barbarossastadt zuversichtlich in die Zukunft schauen kann. Ich danke Dir herzlich für Dein Engagement um unsere Region“, sagte Pföhler.

16 Jahre habe er mit Kroeger zusammengearbeitet, „um für die Bürger der Stadt Sinzig und im gesamten Kreis Ahrweiler das Bestmögliche zu erreichen“. In dieser Zeit habe Pföhler den Sinziger Bürgermeister als einen Menschen kennen gelernt, „dem die Orte und Menschen am Herzen liegen. Du hast gemeinsam mit den Beigeordneten und politischen Gremien das Vorankommen der Stadt Sinzig maßgeblich gestaltet und viele positive Entwicklungen angestoßen“.

Das bescheinigte Kroeger auch Amtskollege Achim Haag, der als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr für die amtierenden Stadtchefs der Region sprach. „Bürgermeister zu sein, war für Dich von Anfang an ein Traumberuf.“ Haag unterstrich Kroegers Engagement, dessen Erfahrung und Besonnenheit.

„16 Jahre einem Gemeinwesen vorzustehen und Auftrag und Aufgaben, die mit dem Bürgermeisteramt verbunden sind, zu erfüllen, sind wahrhaftig eine Herausforderung. Letztlich entscheidet immer die Zukunft über die Vergangenheit – und so wird die Geschichte ihr eigenes Fazit ziehen über das, was geleistet und zukunftsweisenden geschehen ist“, sagte der Fraktionssprecher der FWG, Friedhelm Münch, im Namen der im Ratssaal versammelten Ratskollegen.

Abschied ist immer auch ein Neuanfang

Der langjährige Löhndorfer Ortsvorsteher zeichnete die Entwicklung der einzelnen Stadtteile in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten auf. Münch räumte ein: „Nicht immer war die Zusammenarbeit leicht.“ Dass Wolfgang Kroeger „immer ein offenes Ohr“ für die Belange der Stadtteile hatte, hoben die Ortsvorsteher hervor, die dem scheidenden Sinziger Bürgermeister einen Korb mit Spezialitäten aus den verschiedenen Ortsteilen der Stadt überreichten. „Im Abschied liegt immer auch ein Neuanfang. Die Last der vergangenen Jahre ist nun von Dir genommen“, so der Koisdorfer Ortsvorsteher Karl-Heinz Arzdorf.

Danke sagte auch der Personalrat, bevor dann Erste Beigeordnete Charlotte Hager Kroeger mit berührenden, sehr persönlichen Worten aus dem Dienst verabschiedete. Mit einer tiefen Verbeugung vor Rat und Verwaltung und den im Ratssaal versammelten Sinziger Bürgern sagte Kroeger dann „Adieu“: „Es war mir eine Freude.“

Letzte Amtshandlung war ein Besuch beim Förderverein des Thermalbades „Wir haben großes Vertrauen zu Ihnen aufgebaut, Sie haben uns nie enttäuscht“, so dessen Vorsitzender, Hans Diedenhofen. Die Zusammenarbeit mit dem Rathaus bezeichnete er als erfolgreiche Symbiose zwischen Amt und Ehrenamt. Kroeger habe mit großem persönlichen Einsatz dafür Sorge getragen, dass es auch heute noch ein Schwimmbad in Sinzig gebe. Diedenhofen überreichte eine Karikatur, die einen mit Nostalgiebadeanzug ausstaffierten Bürgermeister beim Sprung ins kühle Nass sowie Fotos von Besuchen Kroegers im Thermalbad zeigt.

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