Fachkräftemangel bei Bonner Pflegediensten DRK kündigt Rollstuhlfahrer den Pflegevertrag

Bonn · Als Hauptgrund nennt das Deutsche Rote Kreuz den Fachkräftemangel. Wenn der Beueler Tobias Rost keinen Ersatz findet, kann er seinem Beruf nicht mehr nachgehen. Bonner Diakonie und der Bundesverband für Ambulante Dienste (BAD) sehen eine erhebliche Unterversorgung in alle Pflegebranchen.

 Tobias Rost sitzt seit seiner Geburt im Rollstuhl. Nachdem ihm der Pflegedienst des DRK gekündigt hat, bemüht er sich mit seinem Vater Klaus-Peter um einen Ersatz – bisher erfolglos.

Tobias Rost sitzt seit seiner Geburt im Rollstuhl. Nachdem ihm der Pflegedienst des DRK gekündigt hat, bemüht er sich mit seinem Vater Klaus-Peter um einen Ersatz – bisher erfolglos.

Foto: Meike Böschemeyer

Obwohl Tobias Rost von Geburt an spastisch gelähmt und auf den Rollstuhl angewiesen ist, bekommt der 31-Jährige sein Leben ziemlich autark auf die Reihe. Der Bonner Pflegedienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) kommt morgens um 8 Uhr vorbei, hilft ihm beim Ankleiden und im Bad. Danach kann der Beueler, der im Combahnviertel lebt, selbstständig mit Hilfe seines elektronischen Rollstuhls zur Bahn fahren, um zur Arbeit in der Stadtteilbibliothek Auerberg und wieder zurück zu kommen. Seit acht Jahren läuft der Pflegevertrag mit dem DRK. Rost ist mit der Versorgung stets zufrieden gewesen. Doch nun hat der Pflegedienst aus heiterem Himmel zum 1. November dieses Jahres den Vertrag gekündigt. Hauptbegründung: Personalmangel.