Kommentar zur Markierungsfolie auf der Viktoriabrücke Das Wort „temporär“ bekommt neue Bedeutung

Meinung | Bonn · Die im Frühjahr aufgebrachten gelben Marikierungen auf der Viktoriabrücke halten, wie auch die auf dem Hermann-Wandersleb-Ring, der Witterung nicht mehr stand. Das Wort temporär bekommt in diesem Zusammenhang jedenfalls eine neue, ungeahnte Bedeutung, meint unser Autor.

 Hält nicht mehr: Die gelbe Fahrbahnfolie auf der Viktoriabrücke löst sich. Die Stadt wird nachbessern.

Hält nicht mehr: Die gelbe Fahrbahnfolie auf der Viktoriabrücke löst sich. Die Stadt wird nachbessern.

Foto: Meike Böschemeyer

Unter Heimwerkern und Ingenieuren gibt es eine altbekannte Weisheit, die da lautet: „Nichts hält länger als ein Provisorium.“ Mit Blick auf die Fahrbahnmarkierungen auf dem Hermann-Wandersleb-Ring und auf der Viktoriabrücke lässt sich feststellen, dass solche Redewendungen nicht immer zutreffen. Beim Hermann-Wandersleb-Ring durften die Bauarbeiter binnen Wochenfrist neue Folien kleben. Auf der Brücke hielt das Material wenigstens ein paar Monate. Ein Oppositionspolitiker, der häufig auf der Strecke zwischen Duisdorf und Endenich unterwegs ist, stellte in einer Debatte kürzlich mit einer Mischung aus Unken und aufrichtigem Bedauern die Frage, ob die ganze Kleberei möglicherweise als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme gedacht sei, einige emsige Fachleute bis zum Eintritt in deren Ruhestand zu beschäftigen.