Kommentar zum Rücktritt von Thomas Kutschaty Zeit abgelaufen

Meinung · Thomas Kutschaty schien seine Kritiker nach der Pleite bei der Landtagswahl zunächst ruhiggestellt haben. Doch in der nordrhein-westfälischen SPD hatte sich der Landeschef zu viele Feinde gemacht. Nun ist seine Zeit abgelaufen.

Thomas Kutschaty bei der Verkündung seines Rücktritts.

Thomas Kutschaty bei der Verkündung seines Rücktritts.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Thomas Kutschaty gilt als scharfzüngiger Redner, als Angreifer, der mit seinen Auftritten im Landtag in den Reihen der Regierungskoalition so manchen Parlamentarier auf die Palme zu bringen vermag und laute Zwischenrufe provoziert. Umso ungewöhnlicher war es, als Kutschaty im Fernsehduell im Landtagswahlkampf in den Ministerpräsidial-Modus schaltete und die Abteilung Angriff Amtsinhaber Hendrik Wüst überließ. Da schien einer seinen Biss verloren zu haben. Kutschaty blieb in weiten Teilen des vom Ukraine-Krieg überschatteten Wahlkampfs farblos. Am Ende wurde aus dem Kopf-an-Kopf-Rennen ein Debakel in der sogenannten Herzkammer der Sozialdemokratie.