Kommentar zur Migrationskrise zwischen Belarus und Polen Blick in Abgründe

Meinung | Warschau · In der Migrationskrise an der Grenze zwischen Belarus und Polen spielt der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko ein sadistisches Spiel mit Menschenleben, sagt unser Autor. Die EU brauche neue Lösungen, um der Situation Herr zu werden.

   Alexander Lukaschenko ist zentraler Akteur in der belarussisch-polnischen Migrationskrise.

Alexander Lukaschenko ist zentraler Akteur in der belarussisch-polnischen Migrationskrise.

Foto: dpa/Sergei Shelega

Regierungen benutzen Menschen in Not für politische Zwecke. Man hat dieses zynische Spiel schon in der Türkei beobachtet und in Marokko, wo Flüchtlinge zur Ausreise in die EU gedrängt wurden. Was allerdings der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko seit Monaten treibt, ist an Menschenverachtung kaum zu überbieten. Denn anders als in der Türkei, die mehr als vier Millionen Geflüchtete beherbergt, gibt es in Belarus eigentlich keine Schutzsuchenden aus Syrien, dem Irak oder Afghanistan. Der Diktator lässt sie extra einfliegen, um sie dann wie Vieh über die Grenzen in die EU prügeln zu lassen.