Kommentar zu RWE Der Ausstieg muss kommen

Meinung | Frankfurt · Der Energiekonzern RWE hat ein Vorsteuerergebnis von 3,7 Milliarden Euro eingefahren. Der Konzern steht in der Kritik, weil er Großkunde des russischen Gaskonzerns Gazprom ist. RWE täte gut daran, den Kohleausstieg frühzeitig vorzubereiten, kommentiert unser Autor.

  Markus Krebber, Vorstandsvorsitzender von RWE, steht im Anschluss an die Bilanzpressekonferenz des Energiekonzerns auf dem Podium.

 Markus Krebber, Vorstandsvorsitzender von RWE, steht im Anschluss an die Bilanzpressekonferenz des Energiekonzerns auf dem Podium.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Die deutsche Bundesregierung unter Angela Merkel hat jahrelang und mit viel Energie die Abhängigkeit von Russland erarbeitet. Mit freundlicher Unterstützung der SPD in der großen Koalition. Und Bundeskanzler Olaf Scholz hatte noch kurz vor Kriegsbeginn seinen Glauben offenbart, es handele sich bei Nord Stream 2 um ein privatwirtschaftliches Unterfangen, das mit dem  Ukraine-Konflikt nichts zu tun habe. Wenn sich selbst das politische Berlin derart naiv geriert, nimmt es kaum Wunder, dass Unternehmen ihre wirtschaftlichen Interessen verfolgen. So freut man sich bei RWE in Essen schon über den möglichen Kohle-Wiedereinstieg – zu recht. Denn das Wiederanfahren von Kohlemeilern, die bereits gebaut sind, erhöht potenziell die Gewinne ohne große Neuinvestitionen.