Kommentar zur Mahnungen in Berlin und Brüssel Holocaust-Gedenken in Pandemie-Zeiten

Meinung | Berlin · Studien zeugen von wachsenden Interesse der Jugend an dem, was in den finstersten Jahren passierte. Das gibt Hoffnung. Weil nicht nur in Deutschland der Holocaust verharmlost wird, war es gut, dass Überlebende sowohl in Berlin als auch in Brüssel die Dimension des Verbrechens vermittelten, meint unser Autor.

  Inge Auerbacher ist Holocaust-Überlebende und sprach bei der Gedenkstunde zum „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ im Deutschen Bundestag.

Inge Auerbacher ist Holocaust-Überlebende und sprach bei der Gedenkstunde zum „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ im Deutschen Bundestag.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Es dauerte über fünf Jahrzehnte, bis in Deutschland erstmals im offiziellen Rahmen der Befreiung des Konzentrationslagers in Auschwitz gedacht wurde. Bis dahin war der Tag vor allem ins Kurzzeit-Bewusstsein gekommen, wenn Überlebende vom 27. Januar als ihrem „zweiten Geburtstag“ sprachen. Dass nun nicht nur im Land der Täter in würdevollem Rahmen und mit aufwühlenden Worten regelmäßig an den Holocaust erinnert wird, sondern die Vereinten Nationen den 27. Januar 2005 zum weltweiten Gedenktag machten, war selten so wichtig wie an diesem 77. Jahrestag.