Kommentar zur Aufarbeitung des Olympia-Attentats Die Zeit heilt nicht alle Wunden

Meinung · Im Vorfeld des 50. Jahrestages des Olympia-Attentats von 1972 gab es einen Konflikt rund um Schadenersatzzahlungen an die Hinterbliebenen der Opfer. Auch wenn es dazu schließlich eine Einigung gab, kann es die Versäumnisse von damals nicht wiedergutmachen, meint unsere Autorin.

Fotos der Opfer des Anschlags auf israelische Sportler bei den Olympischen Spielen 1972 in München sind während der Gedenkveranstaltung auf dem Fliegerhorst Fürstenfeldbruck zum 50. Jahrestag des Anschlags zu sehen.

Fotos der Opfer des Anschlags auf israelische Sportler bei den Olympischen Spielen 1972 in München sind während der Gedenkveranstaltung auf dem Fliegerhorst Fürstenfeldbruck zum 50. Jahrestag des Anschlags zu sehen.

Foto: dpa/Sven Hoppe

50 Jahre Verdrängung. 50 Jahre mangelnde Aufarbeitung. 50 Jahre Schuldzuweisungen. 50 Jahre Blamage für Deutschland. Das Münchner Attentat und seine Folgen gereichen dem Land wahrlich nicht zu Ruhm. Man konnte den Angriff palästinensischer Attentäter auf israelische Sportler im Olympiadorf 1972 vielleicht nicht verhindern – Vorwarnungen hatte es allerdings durchaus gegeben. Was aber dann an Versäumnissen in der Polizeiarbeit folgte, was an politischer Verantwortungslosigkeit – das ist erschreckend.