Kommentar zum Bonner Melbbad-Bürgerentscheid Krachende Niederlage

Meinung | Bonn · Das Votum der Bürger war eindeutig. Politik und Verwaltung werden sich über neue Formen der Bürgerbeteiligung Gedanken machen müssen. Der Bürgerentscheid war sicher keine Abstimmung über die Frage, ob die Stadt weiterhin Förderwohnungen bauen soll.

 Die Auszählung der Stimmen zum Bürgerentscheid hat ein eindeutiges Ergebnis ergeben. 77 Prozent der Wähler votierten gegen eine Wohnbebauung am Rande des Melbbads.

Die Auszählung der Stimmen zum Bürgerentscheid hat ein eindeutiges Ergebnis ergeben. 77 Prozent der Wähler votierten gegen eine Wohnbebauung am Rande des Melbbads.

Foto: Benjamin Westhoff

Man kann es nicht anders sagen: Der Bürgerentscheid zur Randbebauung des Melbbads endete für die Befürworter des Wohnbauprojekts in einem Desaster. Politik und Verwaltung haben bei keinem der zurückliegenden Bürgerentscheide wirklich gut ausgesehen, weder bei der knappen Abstimmung über das marode Kurfürstenbad noch beim knappen Votum über ein neues Bad in Dottendorf. Dem erfolgreichen Bürgerbegehren gegen den Verkauf von städtischen Grundstücken im Viktoriakarree an den Investor Signa für den Bau eines Kaufzentrums gaben politische Kräfte seinerzeit nach, sodass es zu einem Bürgerentscheid gar nicht erst kam. Wenn Pläne die Gefühlswelt der Bürger tangieren, geraten städtische Bauprojekte in mehr als unruhiges Fahrwasser.