Kommentar zu Merkels letzter Regierungserklärung So viel Zukunft wie selten

Meinung | Berlin · Mit Spannung wurde Merkels letzte Regierungserklärung erwartet. Merkel versuchte erst gar nicht zu glänzen. Das nutzten vor allem Armin Laschet und Annalena Baerbock, kommentiert Gregor Mayntz.

   Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) klappt nach der Regierungserklärung zum bevorstehenden EU-Gipfel bei der Sitzung des Deutschen Bundestags das Redemanuskript zu.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) klappt nach der Regierungserklärung zum bevorstehenden EU-Gipfel bei der Sitzung des Deutschen Bundestags das Redemanuskript zu.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Ein historischer Moment: Angela Merkels letzte Regierungserklärung. Vor dem EU-Gipfel kann sie ihre Politik zu Europa erklären, das sie wie keine andere in den letzten anderthalb Jahrzehnten geprägt hat. Es wäre der ideale Zeitpunkt für ihr europäisches Vermächtnis gewesen. In den Manuskripten anderer Redner standen schon tiefe verbale Verneigungen vor Merkels europäischen Leistungen. Doch von Merkel selbst kam – nichts. Sie referierte ihre Rede, als sei es eine von vielen, denen viele ähnliche folgen. Merkel blieb Merkel: Auch beim Abgang so weit weg von Pathos und Leidenschaft w ie möglich, so nah dran an Arbeitstreffen und wiederholten Anläufen wie nötig.