Es war eine der größten Demonstrationen, die Köln je gesehen hatte: Am 9. November 1992 strömten 100 000 Menschen zum Chlodwigplatz. Die Kundgebung gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, organisiert von einer Künstler- und Musikerinitiative um Wolfgang Niedecken und den Musikmanager Karl Heinz Pütz, war eine Reaktion auf die sich häufenden Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte und andere Angriffe gegen Migrantinnen und Migranten. Bap, Brings, die Höhner, die Bläck Fööss, Zeltinger und viele andere teilten sich die Bühne, der traditionelle Karneval und die Rockszene im Schulterschluss. Es war die Geburtsstunde von „Arsch huh, Zäng ussenander“, die heute die wohl älteste noch aktive Künstlerinitiative gegen Rechts in Deutschland ist.