Das Phänomen Präventionsparadox Wenn der Erfolg der Corona-Prävention zum Problem wird

Bonn · Je weniger Corona-Fälle es gibt, je besser die präventiven Maßnahmen also funktionieren, desto stärker ziehen viele Menschen diese in Zweifel und halten sie weniger konsequent ein. Ein Dilemma, das nur schwer zu durchbrechen ist.

 Ein Schild mit der Aufschrift „Maskenpflicht“ in einer Fußgängerzone.

Ein Schild mit der Aufschrift „Maskenpflicht“ in einer Fußgängerzone.

Foto: dpa/Peter Kneffel

Das Robert-Koch-Institut vermeldet derzeit fast täglich neue Höchstwerte bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland. Das stellt die Regierung nicht nur vor die Herausforderung, die Infektionszahlen zu senken, sondern stetig auch vor die Problematik, abzuwägen, wie streng die Regeln sein sollen, um Infektionen zu verhindern und Risikogruppen zu schützen, das öffentliche Leben aber gleichzeitig nicht zu stark einzuschränken. Kritik gibt es dabei von vielen Seiten: Viele fordern aktuell bundeseinheitliche und verständlichere Regeln, andere zweifeln die Notwendigkeit der Corona-Maßnahmen grundsätzlich an.