Wahlen in Berlin Alle Zeichen stehen auf Schwarz-Rot

Berlin · Das Wahlergebnis in Berlin war Ausdruck von Protest und dazu noch äußerst knapp – zumindest zwischen SPD und Grünen. Das hat den Koalitionspoker in der Hauptstadt spannend gemacht. Am Ende deutet nun alles auf ein Bündnis von CDU und Sozialdemokraten hin. Doch gerade in der Berliner SPD ist die Skepsis groß.

 Kai Wegner (CDU, links) und Franziska Giffey (SPD, rechts) vor Sondierungsgesprächen in Berlin.

Kai Wegner (CDU, links) und Franziska Giffey (SPD, rechts) vor Sondierungsgesprächen in Berlin.

Foto: dpa/Annette Riedl

Kai Wegner hat beste Chancen, sein selbst gestecktes Ziel zu erreichen: den Einzug ins Rote Rathaus als Regierender Bürgermeister. Am Donnerstag verkündete die Berliner CDU, dass sie nach diversen Sondierungsgesprächen in Koalitionsverhandlungen einsteigen will. Nicht aber mit den Grünen, wonach es eine Weile lang ausgehen hatte, sondern mit der SPD. Möglich macht dies ein taktisches Wendemanöver der bisherigen Regierungschefin Franziska Giffey, die ihr Amt Wegner aller Voraussicht nach überlassen wird. Am Mittwochabend bezeichnete sie ihr Votum für die CDU als „persönlichen Verzicht im Interesse meiner Partei“. Genau dies könnte ihr nun die Rolle einer „Super-Senatorin“ unter Wegner sichern und damit die Chance, politisch zu überleben.