Erwartetes Grundsatzurteil Kulturkrieg um Abtreibung in den USA

Washington · Nach knapp 50 Jahren Wahlfreiheit könnten in den USA die Uhren beim Zugang zur straffreien Abtreibung bald zurückgedreht werden. Sollte der durchgestochene Urteilsentwurf Wirklichkeit werden, wird der Supreme Court das Grundsatzurteil „Roe v. Wade" kassieren.

 Demonstranten protestieren vor dem Obersten Gerichtshof in Washington gegen eine mögliche Verschärfung des Abtreibungsgesetzes.

Demonstranten protestieren vor dem Obersten Gerichtshof in Washington gegen eine mögliche Verschärfung des Abtreibungsgesetzes.

Foto: dpa/Alex Brandon

Zwei Kinder, alleinerziehend, mittellos und wieder schwanger – die 22-jährige Texanerin Norma McCorvey fühlte sich hoffnungslos überfordert. Sie wollte ihre Schwangerschaft beenden, doch der Bundesstaat im Südwesten erlaubte es ihr McCorvey nicht. Zwei Anwältinnen sprangen ihr zur Seite und verklagten den leitenden Staatsanwalt des Regierungsbezirks Dallas, Henry Wade. Um die Identität der Betroffenen zu schützen, trat diese unter dem Pseudonym Jane Roe auf.