Kerzenschein und Kaminfeuer Frankreich stellt sich auf Stromabschaltungen ein

Paris · Frankreich bereitet sich auf gezielte Stromabschaltungen im Winter vor. Durch den schlechten Zustand seiner Atomreaktoren dürfte es dem Land an Elektrizität fehlen.

 Bis 2035 sollen sechs neue Druckwasserreaktoren EPR gebaut werden. Einer davon entsteht bereits in Flamanville am Ärmelkanal. 2012 sollte die Anlage fertig sein – doch es wird immer noch an ihr gebaut.

Bis 2035 sollen sechs neue Druckwasserreaktoren EPR gebaut werden. Einer davon entsteht bereits in Flamanville am Ärmelkanal. 2012 sollte die Anlage fertig sein – doch es wird immer noch an ihr gebaut.

Foto: picture alliance / dpa/Ulrike Koltermann

Noch ist der Kreis auf dem Smartphone in freundlichem Lindgrün gehalten. Doch im Januar könnte die App EcoWatt des französischen Stromnetzbetreibers RTE auf gelb oder rot wechseln. Das rote Signal bedeutet höchste Alarmstufe: Die Nachfrage nach Elektrizität übersteigt dann das Angebot. Die Folge wären geplante Stromabschaltungen. Die Regierung spricht inzwischen offen über dieses Worst-Case-Szenario, bei dem Wohnungen dunkel bleiben, Schulen schließen und der Zugverkehr stillsteht. Ministerpräsident Élisabeth Borne gab am Donnerstag ein Rundschreiben an die Präfekten in den 100 Départements des Landes heraus, in dem steht, wie im Falle solcher kontrollierter Blackouts zu verfahren ist.