Grünen-Politikerin Anne Spiegel Eine Ministerin unter Druck

Berlin · Der im Bundeshaushalt vorgesehene Posten für die Familienpolitik hat im Bundestag eine heftige Debatte ausgelöst. Grund war weniger der Etat, sondern die Familienministerin Anne Spiegel selbst. Wie konnte es dazu kommen?

 Verteidigte ihren Etat im Bundestag: Familienminsterin Anne Spiegel.

Verteidigte ihren Etat im Bundestag: Familienminsterin Anne Spiegel.

Foto: dpa/Fabian Sommer

Anne Spiegel ist immer noch verschnupft. Man hört es ihr an. Die grüne Familienministerin, die am Freitag im Bundestag ihren Etat verteidigt, leidet unter den langwierigen Folgen einer Covid-Erkrankung. Viele Politikerinnen und Politiker sind oder waren an Covid erkrankt, das ist mittlerweile Alltag in der Hauptstadt – so wie im ganzen Land. Doch die Erkrankung der Ministerin dominiert am Freitag die eigentliche Haushaltsdebatte. CDU-Vize Silvia Breher wirft der Ministerin vor, in den vergangenen Wochen nicht präsent gewesen zu sein. „Dreieinhalb Wochen haben wir nichts mehr von ihnen gehört zum Thema Frauen aus der Ukraine“, ruft Breher. „Wo waren Sie?“ Diese Einlassung wiederum sorgt für Empörung aus den Reihen der Grünen. Es sei „respektlos und schamlos“, die Krankheit der Ministerin politisch zu instrumentalisieren. Das Private ist bei der grünen Hoffnungsträgerin Anne Spiegel derzeit politisch – und emotional aufgeladen.