Kommentar zur Kanzlerfrage bei der Union Keine Blaupause

Meinung | Berlin · Dass die Frage nach der Kanzlerkandiatur nicht direkt nach der Wahl des CDU-Vorsitzenden gelöst worden ist, hat ein verheerdendes Autoritätsvakuum mit ungewissem Ausgang für die Union ausgelöst, sagt Gregor Mayntz.

   Ein Presseausweis mit den Logos der Parteien CDU und CSU liegt nach einem Spitzentreffen von CDU und CSU in der CSU-Parteizentrale.

Ein Presseausweis mit den Logos der Parteien CDU und CSU liegt nach einem Spitzentreffen von CDU und CSU in der CSU-Parteizentrale.

Foto: dpa/Tobias Hase

Bloß nicht nachgeben und immer wieder sticheln. Auf diese Weise brachte die Union 2017 ihre Werte von 40 Prozent im Sommer auf unter 33 bei der Bundestagswahl im September. Als sich CDU und CSU in der Migrationspolitik nach der Wahl endlich zusammengerauft hatten, fragten sie sich, warum sie das nicht schon viel früher gemacht hatten. Es wurde ein „nicht noch einmal“ daraus. Noch einmal ist jetzt: Der CSU-Chef stichelt gegen den CDU-Chef und umgekehrt – und beide zusammen blicken auf fallende Werte – im Bund wie in Bayern.