Leitfigur der Rechtsradikalen Wer war der Bonner Neonazi Michael Kühnen?

Beuel · Er galt in den 1980er Jahren als Leitfigur der deutschen Rechtsradikalen. Der Beueler Michael Kühnen provozierte, war gebildet und wortgewandt. Welche Bedeutung hat der 1991 verstorbene Extremist noch heute für die Szene? Eine Spurensuche.

  Aufnahme aus dem Jahr 1978:  Michael Kühnen (Mitte) und Gesinnungsgenossen bei einer öffentlichen Holocaust-Leugnung in Hamburg.

Aufnahme aus dem Jahr 1978: Michael Kühnen (Mitte) und Gesinnungsgenossen bei einer öffentlichen Holocaust-Leugnung in Hamburg.

Foto: picture-alliance / dpa/dpa

Kassel, 20. Juli 2019: Am Rande eines Aufmarsches von Rechtsextremen gibt der Neonazi Christian Worch, Anmelder der Versammlung und Gründer der Partei „Die Rechte“, mehreren Medien Interviews. Dabei sagt Worch, der 2020 für das Amt des Oberbürgermeisters in Hamm kandidierte und weiterhin im Bundesvorstand von „Die Rechte“ ist, unter anderem: „Michael Kühnen war mein gewählter Führer.“ Er legt damit die Spur zu einem 1955 in Beuel geboren Mann, der gerade für die 1980er Jahre als wichtigste Persönlichkeit der deutschen Neonazi-Szene gilt. Zwangsläufig muss man sich auch die Frage stellen: Wie relevant ist Kühnen, der schon 1991 verstarb, noch heute für das rechtsextreme Milieu?