Katholischen Kirche Französische Bischöfe erkennen Verantwortung für Kindesmissbrauch an

Paris · Viel zu oft haben sich Geistliche an Kindern versündigt. Häufig steht die katholische Kirche in der Kritik für den Umgang mit Kindesmissbrauch. Die Bischöfe Frankreichs erkennen die institutionelle Verantwortung der Kirche nun an.

 Bischöfe beten während einer Messe zur Bischofskonferenz in Lourdes. Die Versammlung ist unter anderem dem Kampf gegen Gewalt und sexuelle Übergriffe auf Minderjährige gewidmet.

Bischöfe beten während einer Messe zur Bischofskonferenz in Lourdes. Die Versammlung ist unter anderem dem Kampf gegen Gewalt und sexuelle Übergriffe auf Minderjährige gewidmet.

Foto: dpa/Valentine Chapuis

Eine Woche lang hatte die Skulptur eines weinenden Kindergesichts die katholischen Bischöfe Frankreichs begleitet. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz ließ ein Foto davon an die Wand projizieren, als er am Montag die Abschlussrede der Herbstvollversammlung hielt. Der Junge oder das Mädchen stehe stellvertretend für alle in den vergangenen Jahrzehnten von Geistlichen missbrauchten Kinder, sagte Eric de Moulins-Beaufort. „Für dieses Kind haben wir nachgedacht, gearbeitet, entschieden.“ Heraus kam ein spektakulärer Beschluss, der mit großer Mehrheit gefällt wurde: Die Bischöfe erkennen die institutionelle Verantwortung der Kirche für den Kindesmissbrauch an hochgerechnet 330 000 Betroffenen in den vergangenen 70 Jahren an. „Man kann nicht sagen, dass das Einzelfälle waren. Ein globaler Kontext hat dafür gesorgt, dass die Opfer nicht gehört wurden.“