Sperrung der Deutschen Welle Türkei behindert kritische Medien vor der Wahl

Istanbul · Die Türkei sperrt ein Jahr vor den nächsten Wahlen die Deutsche Welle und behindert andere kritische Medien. Zudem ist ein neues Pressegesetz in Arbeit, mit dem Haftstrafen von bis zu drei Jahren verhängt werden können.

 Rund ein Jahr vor den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in der Türkei hat die türkische Regierung die Deutsche Welle gesperrt.

Rund ein Jahr vor den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in der Türkei hat die türkische Regierung die Deutsche Welle gesperrt.

Foto: dpa/Carsten Koall

Als der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan jetzt eine Erhöhung des Mindestlohnes bekanntgab, war ihm ein begeistertes Medienecho gewiss. „Freudenbotschaft“ lautete die Schlagzeile in vielen Zeitungen und Fernsehsendern, denn die Regierung kontrolliert die meisten von ihnen. Nur wenige Blätter, Sender und Internetplattformen stellten klar, dass die Lohnanhebung für Millionen Beschäftigte nicht einmal ausreicht, um die Inflation auszugleichen. Für Türken wird es künftig schwieriger, kritische Berichte zu finden, denn die Regierung erhöht vor den Wahlen im kommenden Jahr den Druck auf die Medien – auch auf westliche Anbieter mit türkischem Inhalt.