Der große Poker um die Wirtschaftsweisen Koalition streitet um einflussreichen Posten

Berlin · Die Amtszeit von Lars Feld, dem Chef des Wirtschafts-Sachverständigenrats der Bundesregierung, läuft in nur zwei Wochen aus. Doch Union und SPD streiten um den Posten – und um die Besetzung weiterer einflussreicher Spitzenpositionen in Behörden und Institutionen.

 Die Amtszeit von Lars Feld, dem Chef des Wirtschafts-Sachverständigenrats der Bundesregierung, läuft in zwei Wochen aus.

Die Amtszeit von Lars Feld, dem Chef des Wirtschafts-Sachverständigenrats der Bundesregierung, läuft in zwei Wochen aus.

Foto: dpa/Patrick Seeger

Wenn es eines Beweises bedurft hätte, dass zwischen Union und SPD der Wahlkampf bereits ausgebrochen ist, dann ist es der Poker der Koalitionspartner um die Besetzung des einflussreichen Wirtschafts-Sachverständigenrats. Die Amtszeit des Vorsitzenden Lars Feld, eines liberalen Marktwirtschaftlers, läuft Ende Februar aus. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und die Union wollen Feld (54) gerne für eine weitere fünfjährige Amtszeit berufen. Doch das SPD-geführte Finanzministerium hält dagegen. Kanzlerkandidat Olaf Scholz möchte Feld durch einen Ökonomen ersetzen, der dem sozialdemokratischen Gedankengut näher steht. Scholz will Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instiuts für Wirtschaftsforschung, oder den Düsseldorfer Ökonomen Jens Südekum in den Rat der Wirtschaftsweisen bugsieren. Für die Union sind diese beiden aber „No-gos“.