Kampf gegen den Klimawandel „Es muss etwas passieren, sonst laufen wir gegen die Wand“

Analyse | Bonn · Die Warnung vor der globalen Erwärmung ist mehr als 100 Jahre alt. Trotzdem stößt die Welt weiter zu viel CO2 aus. Die Zeit drängt, um das Schlimmste zu verhindern. Dabei enttarnt Putins Krieg Deutschlands Schwachstellen bei Klimaschutz und Energiewende.

Bürgerinitiativen und andere schießen wie Blitze gegen geplante und bestehende Windkraftanlagen. Aktuell sind mehr als 300 Klagen bei Gerichten anhängig.

Bürgerinitiativen und andere schießen wie Blitze gegen geplante und bestehende Windkraftanlagen. Aktuell sind mehr als 300 Klagen bei Gerichten anhängig.

Foto: picture alliance/dpa/Patrick Pleul

Gaspreisbremse, Kohle-Renaissance, fehlendes Atommüll-Endlager, lahmende Energiewende, Klimaziele, Kernenergie-Streckbetrieb: Alles hängt mit allem zusammen. So wie die Corona-Pandemie wie ein Brennglas für zahlreiche Schwachstellen der Gesellschaft wirkte, so zerrt auch Russlands Angriffskrieg einige Fehlentwicklungen ins Rampenlicht. Nach einem revolutionären Urteil des Bundesverfassungsgerichts verschärfte Deutschland 2021 umgehend seine Klimaziele. Nun, nach Ahrflut sowie erneuter Wälder- und Ackerdürre, will Deutschland seine Klimaziele – jetzt aber wirklich – für 2022 erfüllen. Aber wie so oft in der Vergangenheit durchkreuzt eine neue Krise jede Klimaschutz-Planung. Jetzt ist es ein Krieg. Stets stört etwas Kurzfristiges die Umsetzung des langfristig Sinnvollen.