Überrest entdeckt Was eine vergessene Tafel über jüdisches Leben in Sinzig erzählt

Sinzig · Bei Archivarbeiten ist eine Ehrentafel aufgetaucht, die aus der 1938 verwüsteten Synagoge stammt. Eigentlich war man davon ausgegangen, dass keine Relikte mehr aus dem Betsaal existieren.

 Im Mitteltrakt der Martelsburg befand sich die Sinziger Synagoge. Heute befindet sich an der Stelle ein Parkplatz.

Im Mitteltrakt der Martelsburg befand sich die Sinziger Synagoge. Heute befindet sich an der Stelle ein Parkplatz.

Foto: Stadtarchiv Sinzig

Sinzigs Synagoge steht nicht mehr. Nichts schien von dem Betsaal im Mitteltrakt der Martelsburg geblieben. In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 verwüsteten Auswärtige sowie Sinziger Mitglieder der NSDAP und der SA im Ort vier Wohnungen und die Synagoge. Möbel und Kultgegenstände wurden auf den Hof geworfen, der Betsaal in der Eulengasse 33 komplett demoliert. Da kommt es einer kleinen Sensation gleich, dass unerwartet ein Relikt auftauchte, das der damaligen Zerstörungswut offensichtlich entgangen ist.