Museum Küppersmühle in Duisburg Eine Mühle für die Kunst

DUISBURG · Besuch im Museum Küppersmühle für Moderne Kunst im Duisburger Innenhafen: Exzellente Architektur von Herzog & de Meuron trifft auf eine der größten Privatsammlungen deutscher Kunst von 1945 bis zur Gegenwart

   Der 43 Meter hohe graue Betonsilo   trennt den Altbau (rechts) des  Museums Küppersmühle in Duisburg von dem Erweiterungsbau. Das Ensemble verknüpft die Sprache einer Industriearchitektur des 19. Jahrhunderts mit der modernen Gestaltung des weltberühmten Architektenduos Herzog & de Meuron  X

Der 43 Meter hohe graue Betonsilo trennt den Altbau (rechts) des  Museums Küppersmühle in Duisburg von dem Erweiterungsbau. Das Ensemble verknüpft die Sprache einer Industriearchitektur des 19. Jahrhunderts mit der modernen Gestaltung des weltberühmten Architektenduos Herzog & de Meuron X

Foto: MKM/Simon Menges

Wenn das Weltklasse-Architektenteam Herzog & de Meuron etwas mit absoluter Virtuosität beherrscht und inszeniert, dann sind das neben spannenden Raumfluchten vor allem Treppenhäuser: In der Elbphilharmonie in Hamburg etwa ist es das System aus Treppenaufgängen und Durchlässen, von Staffelungen und Blickachsen, das den Besucher für das sensibilisiert, was ihn im großen Konzertsaal erwarten wird: Ein architektonisches Abenteuer mit vielen einzelnen, inselhaften Podesten, die sich zu einem harmonischen Ganzen fügen. In der Londoner Tate Modern schraubt sich das Treppenhaus aus rohem Beton elegant und schwerelos wie eine Girlande in das Gebäude – ganz ähnlich, aber etwas gemäßigt, verfuhren die Schweizer im Museum Unterlinden in Colmar. In der Madrider Zentrale der Bank BBVA öffnet sich gleichsam die massive Betondecke und lässt quasi eine Wendeltreppe heruntergleiten, gewunden wie die Schale einer Zitrone.