Kommentar zum löchrigen Bonner Bahnhofsdach Die Leidtragenden sind die Bahnkunden

Meinung | Bonn · Rund 33 Millionen Euro kostete die Sanierung des historischen Dachs am Bonner Hauptbahnhof. Nun offenbart der Regen: Auch das neue Dach ist nicht ganz dicht. Die Leidtragenden während der Instandsetzung der Instandsetzung sind die Bahnkunden.

 Der Regen über dem sanierten Dach am Bonner Hauptbahnhof offenbart es: Es ist nicht ganz dicht.

Der Regen über dem sanierten Dach am Bonner Hauptbahnhof offenbart es: Es ist nicht ganz dicht.

Foto: Benjamin Westhoff

Wer nicht ganz dicht ist, hat einen Dachschaden. Das lässt sich in diesem Fall problemlos auf den Bonner Hauptbahnhof übertragen. Drei Jahre lang sanierten Experten das historische Dach, das Ende des 19. Jahrhunderts errichtet worden war. Keine Mühen und vor allem keine Kosten wurden gescheut: Rund 33 Millionen Euro, und damit mehr als doppelt so teuer wie ursprünglich gedacht, war das Projekt, das Bahn, Nahverkehr Rheinland und Bund finanzierten. Zu Gründlichkeit oder besonderer Qualität hat diese Summe offenbar nicht animiert. Beim ersten Regen stellte sich jetzt heraus, dass es doch wieder durch die Decke tropft – und zwar mehr als vor der Sanierung. Manch einer fühlt sich vielleicht an die Überdachungen am benachbarten Busbahnhof erinnert, die vor einigen Jahren ein paar der alten Pilzdächer ablösten und besonders chic daherkamen, aber nicht vor Wind und Wetter schützen.