Kommentar zum Gender Pay Gap Ein Armutszeugnis

Meinung | Bonn · Dass Deutschland beim Schließen der Verdienstlücke zwischen Männern und Frauen nicht vorankommt, ist ein Trauerspiel. Erwerbsunterbrechungen sollten als selbstverständlicher Bestandteil des Arbeitslebens betrachtet werden, meint unsere Autorin.

 Frauen haben 2022 in Deutschland pro Stunde durchschnittlich 18 Prozent weniger verdient als Männer.

Frauen haben 2022 in Deutschland pro Stunde durchschnittlich 18 Prozent weniger verdient als Männer.

Foto: dpa-tmn/Andrea Warnecke

Bei vielen Themen kommt Deutschland voran: Digitalisierung, Energiewende, Innovationen, Abbau der Arbeitslosigkeit. Kaum Fortschritt ist hingegen bei den unterschiedlichen Verdiensten von Männern und Frauen zu verzeichnen. Frauen haben 2022 in Deutschland pro Stunde durchschnittlich 18 Prozent weniger verdient als Männer. Es liegt nicht nur daran, dass Frauen in schlechter bezahlten Berufen arbeiten. Auch bei vergleichbarer Qualifikation, Tätigkeit und Erwerbsbiografie bleibt ein Verdienstunterschied: Diese Kluft beziffern die Statistiker auf sieben Prozent.