Notizen aus B. Junge Hauptstadt, alte Nazi-Seilschaften

Meinung | Bonn · Die Serie „Bonn – Alte Freunde, neue Feinde“ schwelgt in den frühen Jahren der Bonner Republik. Bonn ist ein beliebter Drehort, spielte sich in der Vergangenheit aber oft nicht selbst.

 Szene mit Toni Schmidt (Mercedes Müller) und Otto John (Sebastian Blomberg): Dass die Godesberger Fähre erst 1967 gebaut wurde, tut der Handlung keinen Abbruch.

Szene mit Toni Schmidt (Mercedes Müller) und Otto John (Sebastian Blomberg): Dass die Godesberger Fähre erst 1967 gebaut wurde, tut der Handlung keinen Abbruch.

Foto: ARD/Odeon Fiction/Kai Schulz

Wir sind im Fernsehen. Schon der Titel lässt außer Zweifel, wer die Hauptrolle in der aktuellen Event-Serie der ARD spielt: „Bonn – Alte Freunde, neue Feinde“. Der Mehrteiler führt uns ins Jahr 1954, mitten in diese hauptstädtische Bodenständigkeit. Die Kriegsspuren sind beseitigt, und die Behörden strahlen moderne Schlichtheit aus. Hinter dieser Fassade gehen die alten Nazi-Seilschaften weiter. Es werden Waffen geschoben und dunkle Familiengeheimnisse gelüftet.