Kommentar zu Corona-Fällen Schulen in der Kreidezeit

Bonn · Eine Stadt wie Bonn müsste sich darum kümmern, das Schulleben in diesen Corona-Zeiten zu erleichtern. Sie muss nun das Gespräch mit den besorgten Eltern suchen, kommentiert GA-Redakteurin Lisa Inhoffen.

 Schülerin Alma betätigt den Startknopf eines Lüftungsgerätes.

Schülerin Alma betätigt den Startknopf eines Lüftungsgerätes.

Foto: Benjamin Westhoff

Nein, liebe Eltern. Nicht die Stadt Bonn allein lässt euch im Regen stehen. Es sind vor allem Bund und Land, wo man offensichtlich immer noch nicht begriffen hat, dass Bildung Deutschlands wichtigste Ressource ist. Seit dem ersten Lockdown in Deutschland sind fast sieben Monate vergangen. Es ist vielleicht überspitzt, aber viel mehr als Tipps und Regeln für die Schulen – die obendrein immer wieder geändert werden – wie Händewaschen, Maskentragen und Abstand halten, haben die Schulen bisher nicht geboten bekommen. Ach ja, bis 9. Oktober dürfen sich alle an Schulen Beschäftigte kostenlos auf Corona testen lassen. Ein Masterplan, der die Zukunft des Schulunterrichts mit allen Facetten regelt, der fehlt nach wie vor. Mit Endgeräten für Lehrer und Ipads für bedürftige Schüler ist es nicht getan – zumal sich viele Schulen noch im sogenannten Kreidezeitalter befinden. Da wundert einen die jüngste Pisa-Sonderauswertung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) nicht, nach der Deutschlands Schulen bei der Digitalisierung noch hinter Moldawien rangieren. Und es überrascht dabei auch jene Aussage der Studie nicht, dass dadurch vor allem benachteiligte Kinder und Jugendliche auf der Strecke bleiben.