Kommentar zur Biontech-Rationierung Spahn torpediert den Impfturbo

Meinung | Berlin · Inmitten der vierten Welle erklärt Gesundheitsminister Spahn, dass der beliebte Impfstoff von Biontech rationiert werden muss: Ein Bärendienst für die Impfkampagne, kommentiert Tim Braune.

 Ampullen mit den Impfstoffen der Hersteller Moderna (l) und Biontech.

Ampullen mit den Impfstoffen der Hersteller Moderna (l) und Biontech.

Foto: dpa/Stefan Puchner

Mitten in der heftigen vierten Welle kommt einmal mehr Jens Spahn mit einer Hiobsbotschaft um die Ecke. Der beliebte mRNA-Impfstoff von Biontech muss rationiert werden. Das teilte der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister den Ländern mit. Ärzte sollen für ihre Praxen nur noch 30 Biontech-Dosen pro Woche, Impfzentren gut 1000 bestellen können. Wie bitte? Der Bund hat mehr als 16 Millionen Dosen des ebenfalls hochwirksamen mRNA-Vakzins Moderna im Lager. Die Haltbarkeit dieser Impfvorräte laufe Mitte des ersten Quartals 2022 ab, warnt Spahn. Deshalb müsse jetzt vorrangig Moderna verimpft werden. Außerdem schrumpfen die Biontech-Bestände, weil die Booster-Nachfrage so hoch ist und Deutschland im November knapp neun Millionen Biontech-Dosen an Entwicklungs- und Schwellenländer gespendet hat (bislang wurden insgesamt 59 Millionen Dosen an ärmere Länder gespendet, das meiste davon Johnson & Johnson und Astrazeneca).