Gesellschaftswandel in Spanien Abschied von der Macho-Ära

Madrid · Spaniens Frauenministerin Irene Montero prägt des Kurswechsel der Gesellschaft

 Galionsfigur der Reformer: Frauenministerin Irene Montero vom linksalternativen Koalitionspartner Podemos.

Galionsfigur der Reformer: Frauenministerin Irene Montero vom linksalternativen Koalitionspartner Podemos.

Foto: dpa/Pool

Ganz Europa staunt, wie Spanien, das lange als erzkonservatives Macho-Land galt, sich zu einem fortschrittlichem Staat wandelt, in dem die Gleichberechtigung weit vorangeschritten ist. Mit seiner Frauen- und Gleichstellungspolitik gilt das Königreich inzwischen als europäischer Vorreiter. Es ist ein Wandel, der durch Spaniens progressiven Premier Pedro Sánchez angetrieben wird. Feministische Politik gehört zu seinen Prioritäten. „Wir leben in der Zeit der Frauen“, sagt er. Das war in Spanien nicht immer so. Sánchez regiert in einem Land, in dem die Frauen in der 1975 untergegangenen Franco-Rechtsdiktatur unter der Vormundschaft der Ehemänner standen – mit dem Segen der Kirche. Heute sieht es anders aus: Spanien ist ein moderner, weltlicher Staat. Die Bischöfe verloren ihren Einfluss; nur ein Drittel der Bevölkerung zahlt noch Kirchensteuer.