Wer lernen möchte, wie man eine gewisse Lässigkeit mit Präzision verbindet, der sollte einmal dem gebürtigen Ukrainer Maxim Rysanov beim Dirigieren zusehen. Vor allem die Symphonie classique, mit der er das Freitagskonzert im Opernhaus als Gastdirigent des Beethoven Orchesters eröffente, bot da sehr schönes Anschauungsmaterial. Rysanov tänzelte im Takt der Musik, warf den Musikern die Einsätze wie Spielbälle zu, die sie dankbar aufnahmen, um, wie etwa die Flöte im vierten Satz, wieselflink durch die Noten zu eilen. Jeder Akzent, jede Spielfigur saß perfekt. Das knapp gehaltene Meisterwek des Russen fasziniert bis heute durch Witz, Eleganz und einem tänzerischen Elan, der an diesem Abend mit Esprit herausgekitzelt wurde.