Eine Frau zerbricht. Fast drei herausfordernd intensive Stunden lang. Das heißt, sie ist eigentlich schon nach wenigen der 167 Minuten von Andrew Dominiks Netflix-Film „Blond“ unrettbar verloren. Die Mutter der kleinen Norma Jeane Baker, die als Marilyn Monroe Weltruhm erlangen wird, ist ein Fall für die Psychiatrie und eine lebensbedrohende Gefahr für die Tochter. Der unbekannte Vater bleibt eine Sehnsuchtsfigur, deren Auftritt in ihrem Leben das Mädchen erfolglos herbeifantasiert. Dass Marilyn später ihre Ehemänner Joe DiMaggio und Arthur Miller Daddy nennt, spiegelt das Trauma des verlassenen Kindes.