Geschenktipp zu Weihnachten Klemperer geht ins Kino

Special | Bonn · Das Weihnachtsfest naht und damit die Qual der Wahl. Die Feuilleton-Redakteure geben in einer Geschenktipp-Serie bis zum 23. Dezember Hilfestellung. Teil 20.

 Der Romanist und Philologe Victor Klemperer in einer zeitgenössischen Aufnahme.(Archivfoto)

Der Romanist und Philologe Victor Klemperer in einer zeitgenössischen Aufnahme.(Archivfoto)

Foto: picture alliance / dpa/Fotoreport

„Beobachten, notieren, studieren“ – diese ständige Forderung an sich selbst löste der Romanist Victor Klemperer (1881-1960) mit seinen Notizen über den Alltag der Judenverfolgung ein. Das zweibändige Werk „Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten – Tagebücher 1933-1945“ spiegelt auf 1422 Seiten deutsche Geschichte, Alltagserlebnisse, politische Ereignisse und private Erfahrungen. Klemperer betrachtete sich als „Kulturgeschichtsschreiber der Katastrophe“. Er war aber auch ein begeisterter Cineast. „Ich bin so gern im Kino, es entrückt mich“, notierte der Gelehrte in sein „Kinotagebuch“. Das Lichtspieltheater wurde zum Rückzugsraum für den Autor von „Lingua Tertii Imperii“, einer Sprachanalyse des Dritten Reiches.