Beziehungen zu Deutschland Wie massiv sich das Verhältnis zu Russland gewandelt hat

Analyse | Bonn · Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt. Die Beziehung von Deutschen und Russen war stets intensiv und oftmals schmerzvoll. Die aktuelle Entfremdung wird künftigen Versöhnungspolitikern viel Arbeit hinterlassen. Eine Analyse.

 Hoher Besuch in der Bundeshauptstadt Bonn: Der sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow (Mitte) und seine Frau Raissa begrüßen im Juni 1989 Jugendliche im Park der Villa Hammerschmidt. Begleitet werden sie von Bundespräsident Richard von Weizäcker (rechts). Wurde Gorbatschow damals umjubelt, sind die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland heute zum Zerreißen gespannt.

Hoher Besuch in der Bundeshauptstadt Bonn: Der sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow (Mitte) und seine Frau Raissa begrüßen im Juni 1989 Jugendliche im Park der Villa Hammerschmidt. Begleitet werden sie von Bundespräsident Richard von Weizäcker (rechts). Wurde Gorbatschow damals umjubelt, sind die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland heute zum Zerreißen gespannt.

Foto: picture alliance / dpa/Martin Athenstädt

Die Differenzialrechnung bei Herrn Kissenbeck konnte warten, auch „Effi Briest“ bei Frau Brinkmann bekam Dispens. Zur großen Pause hatte die Schulleitung Sensorik bewiesen und zumindest für die Oberstufe den Stundenplan auf Anschauungs-Unterricht auf dem Markt umgestellt. Eigentlich war es ja nur mal wieder ein Staatsbesuch, wären da nicht diese zwei Silben gewesen: „Gor-bi, Gor-bi, Gor-bi!“. Wie ließe sich die Stimmung jenes 13. Juni 1989 besser beschreiben als mit jenem Begeisterungsstakkato aus tausenden Kehlen rund um den Obelisken?