Kampf gegen die Corona-Pandemie Die halbwegs geimpfte Republik

Analyse | Berlin · Test „negativ“ ist das neue Positiv: Deutschland erlebt gerade seine vierte Corona-Welle. Die Politik reagiert gehetzt bis ratlos und wirkt dabei, als hätte es die Wellen eins, zwei und drei und ihre Lehren daraus nicht gegeben.

 Mahner mit Maske: Der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU, links) und Lothar Wiehler, Präsident des Robert Koch-Instituts.

Mahner mit Maske: Der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU, links) und Lothar Wiehler, Präsident des Robert Koch-Instituts.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Ein schöner Sommer. Deutschland im Juli. Inzidenz sieben. Bundesweit. Die Republik liegt am Baggersee, mit Voranmeldung für das nächste Zwei-Stunden-Intervall auch in den Freibädern – oder fährt in einen hoffentlich sicheren Urlaub. Mal abschalten vom Corona-Stress. Das Virus einfach wegklicken, wegschlafen oder mit der Sonnenmilch, Schutzfaktor 30, aufsaugen. Aber so war es dann leider doch nicht. In diesen November-Tagen, an denen das Robert Koch-Institut (RKI) inzwischen Corona-Neuansteckungen oberhalb von 50 000 meldet, reiben sich viele Menschen die Augen. Wie konnte Deutschland nur in diese vierte Welle schlittern? Wie hat sie sich wohl aufgebaut? Warum haben wir so wenig davon mitbekommen? Warum hat uns niemand gewarnt? Diese Entwicklung hätte man doch vorhersehen müssen!