Lieferstopps der Billigstromanbieter „Die Kunden müssen Probleme ausbaden, die sie nicht verursacht haben“

Bonn · In den vergangenen Wochen haben mehrere Billigstromanbieter die Lieferung an ihre Kunden eingestellt. Eingesprungen sind die lokalen Grundversorger wie die Stadtwerke Bonn oder Rhein-Energie. Die überwältigende Anzahl neuer Kunden stellt sie vor Herausforderungen.

 Die Stadtwerke Bonn müssen nach dem Lieferstopp mehrerer Billigstromanbieter eine Großzahl neuer Kunden mit Strom versorgen.

Die Stadtwerke Bonn müssen nach dem Lieferstopp mehrerer Billigstromanbieter eine Großzahl neuer Kunden mit Strom versorgen.

Foto: Holger Arndt

Normalerweise freuen sich die Stadtwerke Bonn über neue Kunden. Der Ansturm in den vergangenen Wochen geht ihnen dann aber doch zu weit. Seit Dezember muss der Versorger innerhalb kürzester Zeit mehrere tausend neue Kunden mit Strom und Gas versorgen. Mehrere Energiediscounter hatten ihre Strom- und Gaslieferungen gestoppt, darunter Stromio und gas.de. Neckermann Strom, Kehag Energiehandel und der Ökostromanbieter Enyway meldeten Insolvenz an. Bis Ende des vergangenen Jahres haben laut Bundesnetzagentur mindestens 38 Anbieter angekündigt, die Stromlieferung beenden zu wollen, mit der Begründung, die explodierenden Preise am Energiemarkt nicht mehr stemmen zu können.