Niederkasseler Ehepaar nimmt ukrainische Familie auf „Wollten einfach schnell und unbürokratisch helfen“

Niederkassel · Ein Ehepaar aus Ranzel nimmt privat eine Ukrainerin und ihre zwei Töchter auf. Die geflüchtete Familie bestimmt schnell den Alltag. Bürokratie und die Folgen des Krieges in der Ukraine machen das Engagement des Paares zu einer echten Herausforderung.

 Ranzeler Ehepaar nimmt ukrainische Flüchtlinge auf und teilt den Alltag - wie hier beim täglichen Kochen-  mit ihnen.

Ranzeler Ehepaar nimmt ukrainische Flüchtlinge auf und teilt den Alltag - wie hier beim täglichen Kochen- mit ihnen.

Foto: Dierk Himstedt

„Danke schön“, sagt die kleine Evgenia ganz stolz. Es sind ihre ersten deutschen Worte, die sie an Philipp Mertens (Name wurde geändert) richtet. Die Dreijährige hält ein orangefarbenes Spielzeugfernglas vor ihre großen blauen Augen und hat sichtlich Spaß. Evgenia ist im Donbass geboren - aktuell eines der umkämpftesten Kriegsgebiete in der Ostukraine. Mit ihrer Mutter Lena (40) ist sie Mitte März aus der Heimat Richtung Deutschland geflüchtet, weil es in ihrem Dorf immer gefährlicher wurde. „Die Leute dort müssen sich die ganze Zeit verstecken und abends das Licht ausschalten, damit sie nicht von den Russen gesehen werden“, schildert die 40-jährige Ukrainerin die angespannte Lage in der Kriegsregion. Sie will nicht mehr zurück. „Ich möchte mit meinen Kindern in Deutschland bleiben, wenn es geht. Hier muss man keine Angst haben“, sagt sie.